Anschreiben an Mitarbeitende von Vorstand Konrad Niederländer
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
mit dem heutigen Tag erleben wir eine Situation, die unser alltägliches Leben verändert, privat wie dienstlich, und wir werden das wohl über viele Wochen und vielleicht noch viel länger spüren. Einrichtungen werden geschlossen, Veranstaltungen abgesagt, das gesellschaftliche, kulturelle und kirchliche Leben kommt nahezu zum Erliegen. Nach aktuellen Meldungen der Medien in den letzten Stunden sind weitere drastische Einschränkungen zu erwarten.
Wir sind alle aufgerufen, unseren Betrag zu leisten, dass dieses Corona-Virus sich nicht noch leichter und schneller verbreitet, wir sollen die sozialen Kontakte einschränken, sollen größere Veranstaltungen meiden und auf gegenseitigen Schutz achten. Deshalb haben auch wir in unserem Verband viele Veranstaltungen storniert, Besprechungen, Tagungen, Seminare, Fortbildungen abgesagt und, soweit möglich auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Ich glaube, wir verstehen inzwischen alle, dass dies keine überzogenen Maßnahmen sind. Wir brauchen nur in die benachbarten Länder schauen und auf die Betroffenheit der Menschen dort. Viele von uns sind in zweifacher Weise betroffen. Zum einen müssen wir den Dienstbetrieb aufrechterhalten, zum anderen haben viele die Sorge, wie sie die Familie, vor allen die Kinder betreuen, jetzt wo Kindertagesstätten und Schulen geschlossen sind. Viele von uns arbeiten zudem in sogenannten "systemrelevanten" Berufen und Diensten in der Beratung, Pflege oder Betreuung, die in dieser Zeit besonders gefordert und zugleich auch gefährdet sind.
Mit den Hinweisen und Regelungen der Personalabteilung in der vergangenen Woche haben wir versucht, erste Möglichkeiten zu schaffen, dass dienstliche Erfordernisse und familiäre Notwendigkeiten halbwegs in Einklang zu bringen sind. Bei besonderen Problemen und Nöten wenden Sie sich an Ihre Vorgesetzten oder Einrichtungsleiter. Wir werden versuchen, dort wo es möglich ist, Lösungen zu finden. Hier werden wir uns auch mit der Mitarbeitervertretung abstimmen.
Es gehört zu unserem "Markenzeichen" Caritas - und unser Flammenkreuz ist Symbol dafür, gerade für die Menschen da zu sein, die unsere Hilfe und Unterstützung brauchen; das gilt nicht minder in Zeiten einer Krise oder Notsituation. Deshalb müssen wir alles daransetzen, dass unsere Dienste und Einrichtungen "funktionieren" und einsatzfähig bleiben.
Ich möchte Ihnen von Herzen danken für Ihren Einsatz und Ihren wichtigen und wertvollen Beitrag, die Herausforderungen der kommenden Zeit zu meistern. Stehen wir in diesen Tagen und Wochen zusammen als EINE Caritas-Familie, als EINE Dienstgemeinschaft, die aufeinander schaut, einander trägt und unterstützt, ganz gleich, ob in den Diensten und Einrichtungen oder in Organisation und Verwaltung.
Ich möchte mit Ihnen und für Sie unseren Herrgott bitten:
Guter Gott, zu allen Zeiten
hast Du Dich als der Große und Mächtige erwiesen.
In Christus hast Du Dich als derjenige gezeigt,
der an der Seite der Menschen,
besonders der Schwachen, Ausgegrenzten und Kranken steht,
sie tröstet, aufrichtet und heilt.
Wir bitten Dich: Sieh auf die Not dieser Zeit,
erbarme dich der Kranken und ihrer Angehörigen,
stehe allen bei in ihren Aufgaben und Diensten
und nimm von uns alle Angst.
Stehe uns in dieser Stunde zur Seite,
gehe mit uns, halte deine schützende Hand über uns
und lass uns gestärkt aus dieser Krise hervorgehen.
Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, auch im Namen meines Vorstandskollegen Herrn Endres, viel Kraft und Zuversicht, Ausdauer und Gesundheit, besonders aber Gottes reichen Segen für Sie, Ihre Familien und Ihren Dienst in unserer Caritas. Vergelt´s Gott!
Ihr
Diakon Konrad Niederländer
Bischöflich Beauftragter/Vorstand