
In der Caritas Senioren- und Pflegeeinrichtung St. Gisela in Waldkirchen blüht das Projekt "Pflegeacker" auch im Jahr 2025 auf. Mit frischen Ideen und einem engagierten Team hat sich dieses innovative Vorhaben, das Bewohner:innen, Mitarbeiter:innen und Mitglieder des Freundeskreises einbezieht, als fester Bestandteil des Alltags etabliert und erfreut sich großer Beliebtheit.
Die AckerCompany verfolgt mit ihrem Pflegeacker-Programm ein nachhaltiges Konzept über drei Jahre unter dem Motto "Vom Acker auf den Teller". Ziel ist es, den Anbau von Gemüse in Pflegeeinrichtungen zu fördern und den Bewohner die Möglichkeit zu geben, aktiv am Gartenbau teilzunehmen. Dabei steht Alexandra Mager, eine erfahrene Ackercoachin, den Teilnehmer:innen mit ihrem Fachwissen zur Seite. Sie sorgt dafür, dass alle Beteiligten die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben, um eigenständig gärtnern zu können.
Die Techniker Krankenkasse unterstützt das Pflegeacker-Programm während der gesamten Projektlaufzeit. Diese Förderung ist nicht nur eine finanzielle Hilfe, sondern auch ein Zeichen des Engagements für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Senioren.
Das zweite Jahr begann mit der Aussaat von Zucchini-, Gurken-, Tomaten- und Sonnenblumensamen. Besonders interessant war die Herstellung von effektiven Mikroorganismen, die das Gießen bereichern. Diese Mikroorganismen kräftigen die Pflanzen, aktivieren das Bodenleben, fördern den Ernteertrag und tragen zu einem funktionierenden Ökosystem bei.
Im Juli waren alle Bewohner:innen zu einem Workshop mit einer Ernährungsexpertin eingeladen. Unter dem Motto "Gut gekaut ist halb verdaut" wurde die Bedeutung der sekundären Pflanzenstoffe in verschiedenen Gemüsesorten erörtert. Dabei wurde fleißig geschnipselt und anschließend gemeinsam gegessen. Der Tomatensalat mit eigenem Kräutersalz und Kräuterpesto fand großen Anklang und förderte die Freude am gesunden Essen.
Den Sommer über nahm das "Ackern" einen festen Platz im Alltag ein. Nach dem Frühstück wurde regelmäßig gegossen, Unkraut gejätet, gemulcht und geerntet. Die Bewohner:innen konnten nicht nur beobachten, wie ihre Pflanzen wachsen, sondern auch die Früchte ihrer Arbeit genießen. Sie erkannten, dass sie einen wesentlichen Beitrag zu diesem nachhaltigen Projekt geleistet haben.
Auch bei der regelmäßig angebotenen Gymnastik an den Hochbeeten mit Musik nahmen viele Bewohner:innen gerne teil. Bei Regenwetter erfreuten sich Spiele wie das Gemüsequiz oder Gemüse Bingo großer Beliebtheit. Zusätzlich brachten die Bewohner:innen mit dem Binden bunter Sträuße aus verschiedenen Kräutern, Blättern und Gartenstauden den Sommer in ihre Zimmer.

Im Herbst wurden die eigenen Äpfel zu Apfelchips verarbeitet - eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Kartoffelchips. Alle Hochbeete wurden nach der Ernte Ende Oktober winterfest mit Laub und Rasenschnitt abgedeckt.
Jetzt freuen sich alle Bewohner:innen auf die Vorweihnachtszeit. Mit Unterstützung von Ackercoach Alexandra und Mitgliedern des Gartenbauvereins Schiefweg wurden Adventskränze für die fünf Wohngruppen gebunden. Auch hier waren die Bewohner:innen mit großer Freude beteiligt.
Der Pflegeacker in St. Gisela ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie gemeinsames Arbeiten in der Natur nicht nur die Lebensqualität der Senioren verbessert, sondern auch das Bewusstsein für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit stärkt. Nach dem Winter geht das Projekt in die nächste Runde und verspricht auch in Zukunft viele schöne Erlebnisse und Erfolge im "Ackern".
Text: Kreszenz Danzer