Auf fünf Ebenen erfahren die Menschen hier Hilfe von A wie Arbeitslosigkeit bis Z wie Zwangsversteigerung. Sie erhalten Rat und Begleitung, Essen oder Kleidung. Dort ist auch Raum für das Miteinander von haupt- und ehrenamtlicher Arbeit.
Rund 20 Dienste und Einrichtungen des Caritasverbandes für die Diözese Passau e.V. und des Caritasverbandes für Stadt und Landkreis Passau e. V. sind unter einem Dach vereint. Dazu ein Raum für Gebet und Gottesdienst.
Ein Großprojekt der Diözese Passau, „mit dem wir das pastorale Wirken in der Diözese stärken wollen", wie Bischof Dr. Stefan Oster (SDB) den Neubau und dieses erste große Sozialprojekt in seiner Amtszeit einordnet. Die Caritas habe in einer gebrochenen Welt einen heilenden Dienst zu leisten. Sie stehe dabei an der Seite von Schwachen, Kranken, Alten, Obdachlosen oder Menschen mit Behinderung. Der Auftrag des katholischen Wohlfahrtsverbandes gründe in der „Caritas“, also der ursprünglichen Liebe von Gott her.
Wo das Hochwasser 2013 an der Oberen Donaulände eine verwüstete Immobile hinterlassen hat, ist in zwei Jahren Bauzeit wieder ein Haus für Menschen in Not entstanden; auf festem Grund, weil verankert im Wort Jesu Christi und verwurzelt in der Caritas als Teil der Kirche. So ist Caritas mitten in der Stadt erreichbar.
Rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas auf Diözesan- und Kreisebene werden dort künftig für benachteiligte Menschen tätig sein; Etwa 25 für den Caritasverband für die Diözese Passau e.V. und 22 für den Caritasverband für Stadt und Landkreis Passau e.V. Gleichzeitig wird im Konradinum die ehrenamtliche Arbeit vernetzt.
Historie
Vom Jahrhunderthochwasser 2013 wurde das Konradinum so schwer beschädigt, dass eine Sanierung nicht mehr infrage kam. Deshalb hat sich das Bistum Passau für einen kompletten Neubau entschieden. Das Haus war von 1893 bis 1974 ein Schülerheim. Bischof Dr. Simon Konrad Landersdorfer – der zweite Namenspatron des Bischofs schwingt beim Konradinum mit – übernahm es in kirchliche Trägerschaft. 1974 zog dort die Caritas mit ihren Diensten ein. Der Name erinnert an den dritten Diözesanpatron, Bruder Konrad von Parzham. Dieser war als Kapuzinerbruder in Altötting bekannt für seine Sorge um Arme und wurde beispielgebend heiliggesprochen.
Die Dienste und Einrichtungen im Überblick:
„Passauer Tafel“ Tel.: 5018-921
60 Ehrenamtliche im Wechsel geben jeden Donnerstag-Nachmittag von 14:30 - 18:00 Uhr an rund 200 Haushalte Waren und Lebensmittel aus. Es kommen Rentner mit geringen Bezügen, alleinstehende Mütter und Väter mit minderjährigen Kindern, Menschen ohne Arbeit oder in einer besonderen Notlage. Etwa 20 Geschäfte und Lebensmittelmärkte unterstützen die "Passauer Tafel"; dazu kommen weitere Sponsoren.
Der Einzugstermin ist geplant für Frühsommer 2017. Derzeit befinden sich die Räume weiterhin in der kleinen Messergasse (Residenzplatz)
Wohnungslosenhilfe Tel.:5018-743
Mit dem Tagesaufenthalt, der Suppenküche „Täglich Brot“ und der Herberge erhalten Leute, die mit besonderen sozialen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, ein Dach über dem Kopf. Der Tagesaufenthalt ist Montag bis Freitag von 12.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Herberge (Tel.: 5018-744) ist täglich geöffnet, von 19.00 - 22:00 Uhr. Hier können sich Hilfesuchende melden und maximal fünf Nächte pro Monat in der Herberge verbringen.
Psychosoziale Beratung und Behandlung (PSBB) Tel.: 5018-842
Dort wird Menschen mit Alkohol- und Drogenproblemen geholfen. Personen mit Medikamentenabhängigkeit, Essstörungen oder Spielsucht erhalten Beratung, ambulante Therapie und Nachsorge; dies in Kooperation mit Behörden, Kliniken und Ärzten.
Substitutionsambulanz Tel.: 5018-828
Substitutionstherapie meint: Drogenabhängige Menschen erhalten durch spezialisierte Ärzte einen Drogenersatzstoff, aber auch psychosoziale Betreuung (PSBB) in Richtung Entgiftung, ambulante oder stationäre Therapie, um ihr Leben zu stabilisieren.
Kleiderkammer Tel.: 5018-732
Gut erhaltene Kleidung wird angenommen, sortiert und unentgeltlich an bedürftige Menschen ausgegeben. Das Team freut sich über Spenden.
Ein genauer Start der Kleiderkammer wird noch bekannt gegeben.
Allgemeine Soziale Beratung Tel.: 5018-732
Viele Menschen geraten durch Arbeitslosigkeit, Scheidung, Sucht, Unfall, Behinderung, Krankheit oder andere Ursachen in Notsituationen, aus denen sie keinen Ausweg sehen. Wer in persönlichen Krisen steckt, finanzielle Sorgen hat oder in irgendeiner Weise benachteiligt ist, findet hier Experten. Sie schaffen mit den Betroffenen neue Lebensgrundlagen und neue Perspektiven.
Betreuungsverein Tel.: 5018-732
Sind Menschen nicht mehr in der Lage, ihre Angelegenheiten so zu erledigen, dass ihnen kein Schaden entsteht, brauchen Sie jemanden, der ihnen dabei hilft, eigene Rechte geltend zu machen oder Verpflichtungen nachzukommen. Fachkräfte kümmern sich um betreuungsbedürftige Menschen, für die weder Angehörige noch ehrenamtliche Betreuer zur Verfügung stehen.
Wohnungslosenhilfe (Beratung) Tel.: 5018-743
Wohnungslosigkeit ist ein zunehmendes Problem. Über die Angebote der Tagesbetreuung und Herberge hinaus erhalten Betroffene kompetente Hilfe.
Gemeindecaritas / Freiwilligendienste Tel.: 5018-961
Hier verzahnen sich Caritas und Pastoral, werden Ehrenamtliche regional für die Dekanate Passau-Stadt und Hauzenberg in den Orts- und Pfarr-Caritasvereinen begleitet. Freiwilligen wird ein großes Spektrum möglicher Einsatzfelder über einen längeren Zeitraum angeboten, auch über den Bundesfreiwilligendienst (BFD) und ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ).
Mitarbeiterseelsorge - Tel.: 5018-970
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern macht die Caritas geistliche Angebote. Denn sie sollen in ihrem Tun auf das Wesentliche im Leben achten und sich auf Gott hin ausrichten. Sie dürfen Kraft schöpfen im Glauben, um aus dem Geist Jesu Christi heraus den Menschen zu begegnen; etwa bei „Wanderexerzitien" oder "Tagen im Kloster".
Brücke Passau - Tel.: 5018-950
Die "Brücke Passau" betreut straffällig gewordene Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren. Sie bildet eine Brücke zu Eltern, Schule und Lehrstelle, auch zum Jugendgericht und zur Staatsanwaltschaft sowie zum vernetzten Beratungsangebot der Caritas. Nach Ableisten von Sozialstunden in einer öffentlichen oder sozialen Einrichtung wird das Verfahren vom Amtsgericht eingestellt. Der Jugendliche muss die Leistungen in seiner Freizeit erbringen und erhält hierfür kein Geld.
Asyl und Migration Tel.: 5018-930
Migranten und Asylbewerber werden während ihres Verfahrens begleitet und nach der Anerkennung auch bei ihrer Integration. Es geht um Familiennachzug, Aufenthaltsrecht, Einbürgerung, Fragen zu Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Kindergeld oder Rente, schulische und berufliche Wege. Ehrenamtliche werden bei ihrem Engagement unterstützt.
Straffälligenhilfe Tel.: 5018-920
Wer mit dem Strafgesetzbuch in Konflikt geraten ist, darf sich an die Caritas wenden. Diese steht straffällig gewordenen Menschen bei Schwierigkeiten mit Behörden bei und greifen vermittelnd ein. Gefangene in der JVA Passau werden besucht. Man hilft bei der Entlassung, organisiert gemeinnützige Arbeit zur Abwendung von Ersatzfreiheitsstrafen und zur Erfüllung von Bewährungsauflagen.
Gemeindecaritas und Grundsatzfragen/Ehrenamt und Mitgliedschaft - Tel.: 5018-961
Für die Abteilung heißt dies, Pfarreien und das soziale Ehrenamt zu begleiten und so das Miteinander von Caritas und Pastoral zu fördern, mit Informations- und Bildungsveranstaltungen die Ehrenamtlichen zu unterstützen. Rund 14.000 Mitglieder in 96 Ortsvereinen wollen auch organisiert sein.
Caritasverband für Stadt und Landkreis Passau e.V. - Tel.: 5018-105
Mit seinen 27 Einrichtungen: Sozialstationen, Fachstellen für pflegende Angehörige, Betreuungs- sowie Beratungseinrichtungen und einem Hausnotruf-System bietet der Kreisverband ein breites Spektrum an Hilfen. In der Geschäftsführung laufen die Stränge der rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen.
Schwangerschaftsberatung Tel.: 5018-850
Die Katholische Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen hilft in allen Fragen vor und während einer Schwangerschaft und bis zum dritten Lebensjahr eines Kindes; auch wenn es um einen Kinderwunsch geht, um Sexualität und Familienplanung. Hilfe in existentiellen Notlagen gewähren die Landesstiftung "Hilfe für Mutter und Kind" oder der "Bischof-Eder-Fonds".
Hauskapelle
Die Arbeit der Caritas ist konkrete Nachfolge Jesu Christi, ist Barmherzigkeit mit den Händen, mit Rat und Tat buchstabiert. Deshalb braucht es Zeit und genauso einen festen Ort, um Jesus persönlich zu begegnen: im Gottesdienst, im Lobpreis, im Gebet. So hat das „Konradinum“ sein geistliches Zentrum, seine Kraftquelle; ganz symbolisch: dem Himmel am nächsten und deswegen nah am Menschen.
Anschrift und Zugänge
Konradinum
Obere Donaulände 8
94032 Passau
(Der Haupteingang ist über die Bahnhofsstraße zu erreichen)
Die „Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung“ in der Ostuzzistrasse 4 (Tel. 0851/501260) und der "Frühförderungsdienst“ im Europark, Neuburgerstr. 128 (Tel. 0851/9516880) bleiben an ihren bisherigen Standorten.