Endlich - nach langen Online-Phasen - konnten die Schüler und Studierenden der Pflegeschulen, der Berufsfachschule für Kinderpflege und der Fachakademie für Sozialpädagogik ihre Fähigkeiten und Arbeitsergebnisse aus dem Unterricht am Tag der offenen Tür präsentieren. In einem bunten Modeatelier wurden aus Papier elegante Frühlingskleider gestaltet und gleich im neuen Schulhaus ausgeführt. Denn nach langer Bauzeit konnten die Besucher schon den luftigen und offenen Eingangsbereich bestaunen. Noch ist nicht alles fertiggestellt und der Einzug erfolgt erst im neuen Schuljahr im Herbst. Trotzdem knüpften bereits jetzt in den neuen Werkräumen angehenden Erzieherinnen Friedensarmbänder und in den neuen langen Gängen wurde ein Bewegungsparcour aufgebaut, der mit verschiedenen Handicaps gemeistert werden musste. So konnten die jungen und auch älteren Besucher unter Anleitung der Pflegeschüler hautnah erleben, welche Herausforderungen verschiedene körperliche Einschränkungen den Alltag erschweren können. Zudem informierten die Schüler der neuen Pflegeausbildung ausführlich über ihre Unterrichtsinhalte und mixten ätherische Öle für Handmassagen, die angeboten wurden. Vertreter der Lebenshilfe Regen, die Dr. Loewschen Einrichtungen, die Agentur für Arbeit und die Arberlandkliniken als Kooperationspartner der Pflegeausbildung bereicherten den Tag mit ihren Präsentationen. Im markanten Ziegelbau, der alten Mädchenwerkern noch sehr vertraut ist, trafen sich ehemalige Mitarbeiter und Schüler auf einen Ratsch.
Dazu musizierten Schüler der Kinderpflege und Studierende der FAKs mit Gitarre und Ukulele. In der Aula wurde pfiffiges Bewegungstheater aus dem Unterricht der Schulen für soziale Berufe gezeigt. In den Stockwerken zwischen neuem und altem Schulgebäude ließen sich Schüler, Lehrkräfte und Besucher ihren Namen kunstvoll in arabischer Schrift von einer angehenden Kinderpflegerin schreiben. Denn das konnte man an diesem Tag ebenfalls erfahren: Viele Schüler im BBZ sprechen eine andere Muttersprache als Deutsch. Stolz wurden die vielen Herkunftsländer unter der Anleitung der Lehrkraft für Deutsch als Zweitsprache präsentiert. Trotz frostigem Schneetreiben war der neue Schulhof belebt, der eingebettet zwischen den Gebäuden liegt und einen kurzen Weg ins Schülerinneninternat ermöglicht. Hier warteten bereits Internatsbewohnerinnen darauf, durch das ebenfalls neue Gebäude zu führen, das während der Woche ein zweites Zuhause für sie ist. Eines der Mädchen überredete an diesem Tag der offenen Tür ihre Eltern, flink den Grill einzupacken und Würstl aus der eigenen Metzgerei für das BBZ für soziale Berufe zu spendieren. Der Reinerlös von diesem Verkauf und auch von den selbst gestalteten Friedensarmbänder wird an das Projekt "the Way home" gespendet, das unterstützt von "Caritas international", weitergegeben wird. Dieses Zentrum arbeitet direkt in der Ukraine und ist für vor allem für Kinder aus Familien in besonderen Notlagen da.
Am Ende des Tages waren sich die BBZ-Schüler, die Mitarbeiter und die Besucher einig: Gut, dass die Möglichkeit besteht, in Notzeiten auf den digitalen Unterricht im Homeschooling auszuweichen - aber unmittelbare Begegnungen, ein direkter Austausch von Mensch zu Mensch, ein offenes und fröhliches Miteinander wie am Tag der offenen Tür im BBZ für soziale Berufe in Zwiesel ist einfach nicht zu ersetzen.