Foto: Anna Berlinger
Die offene Selbsthilfegruppe der pflegenden An- und Zugehörigen Rottal-Inn trifft sich einmal monatlich auf dem Erlebnis- und Begegnungsbauernhof Weber Fünf in der Gemeinde Falkenberg.
Seit Herbst 2023 wird die Gruppe von Anna Berlinger von der Gemeindecaritas in den Dekanaten Osterhofen und Pfarrkirchen geleitet, wertvolle Unterstützung erfährt sie dabei auch von der KEB Rottal-Inn-Salzach.
Zum vergangenen Treffen hatte Anna Berlinger die Dipl. Ökotrophologin Simone Heilmeier vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau-Pfarrkirchen eingeladen, die einen Vortrag zu dem Thema "Gesundes Trinken - (k)ein Problem?" hielt.
Wer das Gefühl hat, nicht immer genug zu trinken, ist kein Einzelfall. Für manchen ist es gar nicht so leicht, ausreichend und vor allem auch gesund zu trinken - sei es, weil man es im Alltag schlicht vergisst, weil einfaches Wasser zu "fad" schmeckt oder weil im Laufe des Älterwerdens auch das Durstgefühl nachlässt.
Gerade pflegende Angehörige haben oft das Problem, ihre Lieben zum Trinken zu motivieren. "Ich habe keinen Durst" hört man oft von älteren Menschen. Dabei ist es auch gerade für sie besonders wichtig, den Wasserhaushalt in Balance zu halten. Besondere Aufmerksamkeit brauchen hier auch Demenzerkrankte.
Wasser ist lebensnotwendig! Der Mensch kann 30 Tage auf Nahrung verzichten, aber nur drei Tage ohne Wasser auskommen. Der Flüssigkeitsmangel verursacht eine trockene Haut, Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme. Müdigkeit und Antriebslosigkeit treten auf und nicht selten kommt es zu Kreislaufproblemen. Im Sommer kann außerdem das Risiko eines Hitzschlags zunehmen.
Foto: Anna Berlinger
Die Referentin hatte aber auch eine gute Nachricht für die Zuhörenden: wer das Trinken nachholt, bekommt alles zügig zurück ins Lot. Auf Vorrat trinken bringt dagegen leider nichts, weil der Körper Wasser nicht speichern kann. Besser also über den Tag verteilt, Flüssigkeiten zu sich zu nehmen. Ideal wären 6 Gläser voll pro Tag, also ungefähr 1,5 bis 2 Liter.
Spätestens wenn man Durst verspürt, sollte man handeln und etwas trinken, am besten Leitungswasser oder kalorienarme Durstlöscher. Nicht empfehlenswert sind Limonaden, Soft-Drinks und Fruchtsaftgetränke. Nicht schlecht staunten die Teilnehmerinnen, wie viel Zucker oft in diesen Getränken verborgen ist.
Und wenn Leitungswasser langweilig wird, lässt es sich kalorienfrei aufpeppen, zum Beispiel mit der gewaschenen und geschnittenen Schale von Bio-Zitrusfrüchten, Ingwerscheiben oder frischen Kräutern. Der Phantasie sind hier beinahe keine Grenzen gesetzt.
Für alle, denen es schwer fällt, genug zu trinken, oder die sich um Angehörige und Freunde sorgen, hatte die Expertin noch weitere Tipps:
Wasser kann man auch essen! Denn viele Gemüse- und Obstsorten wie Salat, Tomaten, Gurken, Sellerie, Wassermelone, Pfirsiche oder Beeren bestehen zu mehr als 90 Prozent aus Wasser.
Diese Lebensmittel haben jetzt im Sommer Saison - und damit kann man den Körper an heißen Tagen besonders gut unterstützen. Auch eine kalte Suppe leistet hier gute Dienste.
Zum Abschluss honorierte die Gruppe den sehr informativen und doch kurzweiligen Vortrag mit einem großen Applaus.
Foto: Anneliese Bayer
Anna Berlinger bedankte sich bei der Referentin mit einem kleinen Geschenk und beim anschließendem geselligen Beisammensein konnten alle noch die mit verschiedenen Fruchtsorten und Kräutern angereicherten Wasser probieren, die Frau Heilmeier vorbereitet hatte.
Text: Anneliese Bayer und Anna Berlinger