Aufarbeitung
Aufarbeitung soll aufdecken, in welcher Kultur sexueller Kindesmissbrauch oder auch Gewalt in einer Institution stattgefunden hat, welche Strukturen unter Umständen mit dazu beigetragen haben, dass Täter/innen Kindern oder erwachsenen Anvertrauten Gewalt angetan haben, und wer von ihnen gewusst, aber sie nicht oder zu spät unterbunden hat. Aufarbeitung soll sichtbar machen, ob es unter den Verantwortlichen in den Institutionen zu dem Zeitpunkt des Missbrauchs eine Haltung gab, die Gewalt begünstigt und Kinder, bzw. Erwachsene abgewertet hat, und sie will klären, ob und wenn ja warum sexueller Kindesmissbrauch oder Gewalt in einer Einrichtung vertuscht, verdrängt oder verschwiegen wurde.
Verschickungskinder
Das Schicksal ehemaliger Verschickungskinder betrifft neben vielen anderen gesellschaftlichen Organisationen auch die Caritas in den verschiedenen Regionen Bayerns.
Die Praxis der Kinderverschickungen in den Nachkriegsjahren bis in die 1980er Jahre hat bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen bis heute Spuren hinterlassen. Im Rahmen von sogenannten "Maßnahmen der Gesundhilfe" wurden die Kinder bereits ab drei Jahren alleine oder mit Geschwisterkindern für bis zu drei Monate ohne direkten Elternkontakt in einer für sie fremden Umgebung mit einem strengen bis hin zu demütigendem Regelwerk untergebracht.
Nicht alle ehemaligen Verschickungskinder mussten traumatische Erfahrungen wie Gewalt oder Missbrauch erleben, da die Missachtung der Kinderrechte in den Kurheimen unterschiedlich und zusätzlich durch institutionelles und persönliches Versagen geprägt war.
Der Caritasverband der Diözese Passau bietet betroffenen Menschen Hilfe und Unterstützung bei Fragen zum Thema "Verschickungskinder" an.
Die Webseite verschickungsheime.de listet ehemalige Kurheime auf, die Kinder aufgenommen und betreut haben.
Ansprechperson