"Immer wieder bin ich bei meiner Tätigkeit mit der Angst vor Fremdem konfrontiert", sagt die Integrationslotsin Beate Heindl, "Integration heißt aber auch, dass ich Fremdes kennenlerne und mein Leben dadurch bereichert wird. Das zeigt sich in unserem täglichen Leben."
Vieles wird als typisch deutsch oder typisch bayerisch empfunden. Ist das aber wirklich so? Nicht immer! Der erste Gartenzwerg wurde in Thüringen hergestellt und ist heute ein Symbol für deutsche Kleinbürgerlichkeit. Sein Vorbild entstand allerdings bereits lange zuvor in Ostanatolien, wo nordafrikanische Pygmäen in türkischen Bergwerken arbeiteten.
Auch die typisch bayerische Weißwurst gäbe es nicht ohne orientalische Gewürze wie Kardamon und Ingwer. Umgekehrt denkt man, dass der Döner typisch türkisch wäre. Erfunden wurde er aber in Berlin, in der Türkei wird das gegrillte Fleisch in der Regel nur auf dem Teller serviert.
Nach der Idee von Beate Heindl hat die Werkstudentin Greta Bösch sich auf die Suche gemacht und viele solcher Beispiele gefunden und mit ansprechenden Bildern zu einer Ausstellung zusammengetragen. Ob Lebkuchen oder Sauerkraut, ob Jodeln oder Dudelsack, Bier oder Tulpen - was vermeintlich typisch für ein Land oder eine Region ist, hat ursprünglich ganz andere Wurzeln.
Die Ausstellung ist noch bis Ende des Monats für Einzelpersonen zugänglich über den Eingang zum Konradinum von der Passauer Bahnhofsstraße her. Die Inhalte können auch unter Integrationslotsen im Passauer Land heruntergeladen und für Firmvorbereitungskurse, Gruppenstunden und den Religionsunterricht genutzt werden.
Internationale Wochen gegen Rassismus
Weitere regionale Veranstaltungen zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus finden Sie im Programmheft des Kreisjugendring Passau.