Der Anteil von Menschen mit Energieschulden in der Sozialberatung der Caritas hat sich innerhalb von drei Jahren verdoppelt. Auch Mietschulden, Wohnprobleme und finanzielle Schwierigkeiten kommen als Grund für die Beratung häufiger vor - Wohnprobleme betreffen dieses Jahr nahezu ein Drittel der Ratsuchenden und "finanzielle Schwierigkeiten" knapp die Hälfte (46%).
Das ergab eine Erhebung in den Beratungsstellen der Allgemeinen Sozialberatung, die jedes Jahr an einem bestimmten Tag im September durchgeführt wird.
"Die Bratungsstelle der Allgemeinen Sozialberatung ist die erste Anlaufstelle für Menschen, die soziale Probleme haben und mit irgendetwas nicht zurechtkommen. Sie ist ein verlässlicher Seismograph der Probleme und Notlagen im Land", erklärt Diözesan-Caritasdirektorin Mag.a (FH) Andrea Anderlik, MSc.
Die Fachbereichsleiterin Besondere Lebenslagen, Sabine Weiß, erläutert: "Viele Probleme sind ‚alte Bekannte‘, etwa Schulden oder Probleme mit dem Jobcenter. Aber die Bedeutung anderer Probleme nimmt zu: Die Wohnsituation, belastend hohe Mieten und Heizkosten bringen immer mehr Menschen in Bedrängnis. Energieschulden kommen immer häufiger vor - ein Trend, der bereits vor Februar 2022 einsetzte, durch die geopolitisch beeinflussten Energiepreisentwicklungen aber an Tempo gewonnen hat."