Das „Achtsame Miteinander“ ist der Schlüssel jeder Präventionsarbeit. Erzieherinnen aus vier katholischen Kindertagesstätten leiten daraus Elemente für die Schutzkonzepte ab.Caritas
Die Auftaktveranstaltung in Pfarrkirchen hat jetzt stattgefunden. Beteiligt sind insgesamt 50 Erzieherinnen und Leiterinnen der Caritas-Einrichtungen St. Maria in Aldersbach und St. Konrad in Burgkirchen, sowie der katholischen Kindergärten in Ering und St. Leonhard in Neureichenau.
"Damit wird die Verpflichtung der katholischen Kirche umgesetzt, dass jede kirchliche Einrichtung ein entsprechendes Schutzkonzept vorhalten muss", erläutert die Präventionsbeauftrage beim Caritasverband für die Diözese Passau e.V., Andrea Kramer. "In unseren katholischen Kindertageseinrichtungen der Diözese Passau wollen wir gewährleisten, dass sie ein sicherer Raum sind, in dem sich Kinder wohl fühlen und bestmöglich entwickeln können", betont Dr. Martina Hartl, die Abteilungsleiterin "Pastoral und Pädagogik" in der Abteilung Kinder-, Jugend- und Familienhilfe an. Hinter den einheitlichen Schutzstandards stehe eine "neue Kultur der Achtsamkeit".
Kinder in ihrer Entwicklung und in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen, ist ein grundsätzliches Anliegen in den Einrichtungen von Kirche und Caritas. Dazu gehört auch der Schutz vor sexualisierter Gewalt. "Als Grundlage der pädagogischen Arbeit dienen uns das christliche Menschenbild und der Auftrag der kirchlich-caritativen Arbeit, sich für das Wohl von Menschen zu engagieren", so Dr. Martina Hartl. "Umso mehr ist es unser Anspruch", unterstreicht Birgit Zachariae, die die Fachberatung leitet, "dass Kindertageseinrichtungen sichere Orte sind, an denen wir achtsam mit den uns anvertrauten Kindern umgehen".
Innerhalb eines Jahres erarbeiten die vier Kindertagesstätten mit der Präventionsbeauftragten ein schlüssiges, institutionelles Schutzkonzept. Gleichzeitig soll ein Verfahren etabliert werden, dass allen Kindertageseinrichtungen in der Diözese Passau als Leitfaden bei der Erstellung des eigenen Schutzkonzeptes dient. Finanziell gefördert wird das Projekt durch die "Glücksspirale".
Dabei geht es um die Kompetenz der Teams in Kernaufgaben der Prävention, nämlich, sich als Erwachsene mit der eigenen Haltung zu Gewalt auseinanderzusetzen, das Verständnis von Sexualität zu klären, Verantwortung zu übernehmen und mit Mut Positionen zu beziehen und diese in Handlung umzusetzen. Das gilt für die Organisation und Leitung. Wichtig ist auch, die Kompetenzen der Kinder zu stärken, das Wissen um Grenzen und wie diese wirkungsvoll gesetzt werden. Unser Ziel ist es, so Andrea Kramer, "den Schutz vor sexualisierter Gewalt und Gewalt im Allgemeinen als festen Bestandteil des eigenen Wertekanons in Einrichtungen und Organisationen zu verankern und das fachliche Handeln danach auszurichten".