"Im Garten der Zeit wächst die Blume des Trostes" (rumänisches Sprichwort)
Schon 2019 wurde der Garten der Erinnerung erstmalig von Margot Stockinger und mittlerweile ehemaligen Schülerinnen und Schüler ins Leben gerufen. "Da unserer Schulfamilie doch immer wieder die Trauer um lieb gewonnener Mitschüler:innen und Kolleg:innen begegnet, entstand zu der Zeit nicht nur ein "Buch der Erinnerung" sondern ein Sonnengarten der an die Verstorbenen erinnert".
Mit den Jahren war es nun an der Zeit, diesen Garten neu zu gestalten, weil Teile davon über die Jahre durch die Witterung in Mitleidenschaft gezogen wurden. Dafür wählte Margot Stockinger die Zeit vor Allerheiligen - Allerseelen und konnte mit dem Künstler Marcel Bader vom Kunstatelier Pocking einen wunderbaren Paten finden. Er begleitete das Projekt in der Vorbereitung, der Durchführung und der Nachbereitung mit sehr viel Gespür für das Thema und mit besonderer Empathie und Geschick für die Schülerinnen und Schüler.
Gleich vier Klassen der Mittel- und Berufsschulstufe waren an dem Projekt beteiligt und ebenso mit viel Herz wie auch Fleiß dabei. "Es war sehr berührend, dass so viele Mitschüler:innen aktiv beteiligt waren, das stärkt auch die Verbindung zu diesem besonderen Ort", so Konrektor Bernhard Rottenaicher.
Es ist geschafft – glücklich über das Ergebnis: (v.l.) Elias, Felix, Marcel Bader, Leon, Margot Stockinger, Niklas und Wolfgang.Regina Schmitt
"Die Schulleiterin, die Kollegen:innen, unsere Hausmeister und viele andere unterstützten dieses Herzensprojekt - die Spende eines privaten Schenkers war bei der Umsetzung natürlich auch sehr hilfreich", so die Schulseelsorgerin. "Darüber hinaus bekamen wir noch Holzbretter vom Sägewerk Hirschenauer und vom Hufbeschlag Ruhland verschiedene Hufeisen geschenkt", erzählt Margot Stockinger. Mit vielen kreativen Ideen und schöner Farbauswahl entstanden durch die fleißigen Hände der verschiedenen Klassen wunderschöne Blumen. "Nachbarschaftshilfe" leistete auch die Caritas Werkstatt mit ihrer Schreinerei, um zwei Holzbalken zu einem Kreuz zu fertigen. Dieses wurde im Zuge des Projekts dann ebenfalls von den Jugendlichen bemalt. Die Mitte ist mit einem Herz versehen: IM ANDENKEN steht darauf.
Im Rahmen des katholischen Religionsunterrichtes wurde das sensible Thema vorbereitet. Am Schulpastoralen Projekttag selbst, freuten sich schon alle, ihren Beitrag für diese einzigartige Gedenkstätte zu leisten. Zum Unterrichtsbeginn wurde erstmal in das Thema mit dem "Buch der Erinnerung" eingestimmt. Danach teilten sich die einzelnen Gruppen immer wieder auf. In dem Klassenzimmer bemalten Schüler:innen die Hufeisen.
Im Schulgarten draußen, schlüpften Jugendliche in die Schutzkleidung um dann mit Farbrollern, Pinseln und Spraydosen ans Werk zu gehen. Mit Hilfe einer Schablone wurde der Schriftzug aufgesprüht.
"Es war für mich wieder ein ganz besonderer Tag, das Wandmalprojekt an der St. Ulrich Schule zu begleiten. Besonders - nicht nur, weil alle Schüler:innen und Lehrkräfte mit so viel Begeisterung und Tatkraft dabei waren, sondern auch, weil das gemeinsame Schaffen von einem freundschaftlichen und wertschätzenden Miteinander getragen wurde. Diese Atmosphäre machte die Arbeit zu einer echten Freude - und der "Garten der Erinnerung" wird auch mir noch lange in guter Erinnerung bleiben", so der Künstler Marcel Bader.
Den segensreichen Abschluss zu diesem Schulprojekt machte eine Gedenkandacht am Mittwoch vor Allerheiligen-Allerseelen. Hierfür wurden z.B. auch noch selbstgemachte Namenskettchen für die fünf verstorbenen Kinder und Jugendlichen gestaltet, die ihren Platz im Erinnerungsgarten bekommen. "Wir wollen zusammenkommen im Namen Jesu, der uns auch in schweren Stunden Freund sein möchte und den Blick weitet auf das, was wir Christen glauben und hoffen, dass unsere Seele Heimat findet, bei Gott", lauteten die begleitenden Worten beim Gedenktag, von Schulseelsorgerin Margot Stockinger.