Die Caritas Beratungsdienste in Passau sind stark gefragt. Über 3100 Klientinnen und Klienten mit ihren Familien haben die vier hiesigen Beratungsstellen laut einer Mitteilung im vergangenen Jahr aufgesucht. Insgesamt waren es 9211 Beratungskontakte in 8181 Beratungsstunden. 31 Mitarbeiter im pädagogischen Personal leisteten in Passau und Altötting Rat und Hilfe. Fachbereichsleiterin Erika Paul erklärt, warum der Beratungsbedarf immer größer wird und wie die Caritas versucht, das weitgehend zu decken.
Foto: Vitaly Gariev
Frau Paul, wie hat sich die Situation in den Caritas-Beratungsstellen in den vergangenen Jahren entwickelt?
Die Beratungsbedarfe wird immer intensiver, die Zahlen bewegen sich auf einem sehr hohen Niveau. Wir stellen fest, dass die aktuellen Umbrüche im sozialen, politischen, ökologischen oder gesundheitlichen Bereich zunehmend Ängste und Sorgen verursachen. Das geht gerade an Kindern und Jugendlichen nicht spurlos vorüber. Stress oder Ängste führen zu gravierenden persönlichen, familiären, gesundheitlichen und schulischen Folgen. Leider schwächen Krisen die Schwachen am meisten.
Wie versucht die Caritas diese hohe Nachfrage zu stemmen?
Die Caritas als Teil der Kirche begleitet vom Grundauftrag her Menschen in Krisen. Gleichzeitig erfüllen die Beratungsstellen einen wertvollen gesellschaftlichen und letztlich auch rechtsstaatlichen Auftrag. Dabei beobachten wir aber mit Sorge die derzeitigen Kostenexplosionen und Finanzzwänge. Die Finanzierung der Beratungsstellen wird schwieriger. Wir dürfen das jedoch nicht als Kosten sehen sondern als Investition in unsere Zukunft.
Insgesamt bietet die Caritas mit vier Beratungsstellen ein breit aufgestelltes Hilfsangebot.
Genau. Sich Hilfe und Beratung zu holen ist dabei sinn- und verantwortungsvoll. Bei uns dürfen die Menschen ihr Leid, ihre Sorgen und Ängste, ihren Zorn und Wut, aber auch ihre Ohnmacht in Worte fassen.