Corona-bedingt, um die Bewohner/-innen nicht zu gefährden, hatte sich das Team um Einrichtungsleiter Gunther Kitzing für eine kleine, einrichtungsinterne Feier im Garten des Wohnpflegeheimes entschieden.
Beim Wortgottesdienst unterstrich Pfarrer Markus Kirchmeyer, jeden Tag des Lebens als Geschenk Gottes zu verstehen und die Gegenwart zu feiern. Gemeinsam gelte es mit Freude und auch Nachdenklichkeit zurückzuschauen und die Zukunft in den Blick zu nehmen. Die vergangenen 25 Jahre verglich er mit dem Wachsen, Gedeihen und manchem Vergehen in der Natur. Dies könne auch in vielen Entwicklungsprozessen im Kardinal von Galen-Haus entdeckt werden. Musikalisch wurde die eindrucksvolle Feier von einem kleinen, aber feinen Quartett aus Mitarbeitern der Einrichtung begleitet. Zudem spielte eine Bewohnerin mit ihrer Altblockflöte „Irische Segenswünsche“. Im Anschluss begrüßte Einrichtungsleiter Gunther Kitzing die Gäste, insbesondere den Bischöflich Beauftragten für die Caritas, Diakon Konrad Niederländer, die Fachbereichsleiterin Carmen Fellner und die Schwestern der Salvatorianerinnen. Diese haben als direkte Nachbarinnen bei Festen und Feiern das Kardinal von Galen-Haus seit 25 Jahren begleitet.
Seit 25 Jahren im Kardinal von Galen-Haus tätig. Caritasvorstand Diakon Konrad Niederländer (re.) dankte dem heutigen Einrichtungsleiter Gunther Kitzing (li.) und dem ganzen Team für den großen Einsatz. Im Hintergrund Ortspfarrer Markus Kirchmeyer. Foto: Kardinal von Galen-Haus Passau
Gunther Kitzing erinnerte an den Namenspatron des Wohnpflegeheimes, den Münsteraner Bischof und Kardinal, Clemens August Graf von Galen. Als sogenannter „Löwe von Münster“ wurde er bekannt durch sein öffentliches Auftreten für Menschen mit Behinderung in der Zeit des Nationalsozialismus. Kitzing sprach dessen „wohl bekanntesten Ausspruch aus der Brandpredigt: Habe ich nur so lange ich produktiv bin, das Recht zu leben?“ an. Dieser Satz „steht an unserer Eingangstüre und erinnert uns täglich, wie wichtig es ist, für unsere Bewohner/-innen da zu sein und sie in allen Lebenssituationen zu unterstützen“. Dazu gehöre auch ihre Selbstverwirklichung, so Einrichtungsleiter Gunther Kitzing. Für Menschen mit schweren geistigen und auch körperlichen Behinderungen einen lebenswerten Alltag zu bieten, hat sich die Einrichtung als höchstes Ziel gesetzt, heute wie vor 25 Jahren.
Gemeinsam mit Caritasvorstand Diakon Niederländer wurden dann Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen geehrt, die bereits seit Beginn im Haus tätig sind. Diakon Niederländer bedankte sich bei jedem Einzelnen für den, nicht immer einfachen Dienst, in dieser besonderen Einrichtung, die zu einer der jüngeren im Caritasverband gehört. Nach diesen Ehrungen erhielten auch 15 Bewohner, die sie seit Beginn im Jahr 1996 im Wohnheim leben, ein kleines Präsent. Der Einrichtungsleiter erläutert: „Durch die spezielle Verbindung von Pädagogik und Pflege können Bewohner ab der Volljährigkeit bis zum Ende ihres Lebens, auch bei hoher Pflegebedürftigkeit im Haus bleiben“. Nach dem offiziellen Teil lud Gunther Kitzing, der selbst seit 25 Jahren im Kardinal von Galen-Haus tätig ist, die Gäste bei schönem Herbstwetter im Freien zum gemütlichen Beisammensein. Und bei einer bayrischen Brotzeit mit Weißwürsten und Brezen fanden die Feierlichkeiten am Vormittag einen stimmungsvollen Ausklang.