Es beginnt mit einer kurzen Gebetseinheit, dann wendet man sich unterschiedlichsten diakonischen Themen zu. Einmal im Jahr gibt es für alle einen Ausflug in eine Caritaseinrichtung. So haben die Mädchen mit ihren Betreuerinnen schon die Ruperti-Werkstätten und eine Hospiz-Einrichtung besucht.
Aufschlussreiche Einblicke ins Konradinum: Die Kirchweidacher Young-Caritas-Gruppe mit OCV-Vorsitzender Monika Ollert (hinten, v.l.), stellv. Vorsitzender Ingeborg Krapfl und Beate Heindl von der Abteilung Gemeindecaritas.Caritas
Dieses Jahr fiel die Wahl auf das Konradinum in Passau. Die für das Ehrenamt zuständige Fachbereichsleiterin der Gemeindecaritas, Beate Heindl, führte fünf der acht Mädchen mit ihren Begleiterinnen kurz in die Geschichte des Hauses ein.
Sabine Weiß vom Kreisverband führte die Gruppe anschließend durch die Räume der Herberge, in der wohnungslose Menschen eine Notschlafstelle, eine kostenlose Dusche und die Möglichkeit, ihre Wäsche zu waschen, finden können. Sie wies unter anderem darauf hin, dass die Besucher und Besucherinnen der Herberge eher jünger werden und aus der näheren Umgebung kommen und nicht mehr wie früher eher ältere Durchreisende ohne festen Wohnsitz sind.
Erika Wimmer informierte über die Arbeit mit Suchtkranken in der Psychosozialen Beratungsstelle PSBB. Sie erklärte unter anderem, wie die Abgabe der Ersatzdroge Methadon an frühere Opiat-Abhängige organisiert wird und erzählte aus ihrer Arbeit mit Spielsüchtigen, die oft erst den Weg in die Beratung fanden, wenn sie bereits Arbeit und Familie verloren hatten. Über 700 Klientinnen und Klienten kommen jährlich zur Beratung, und jedes Jahr werden es mehr.
Als dritte Station im Haus besuchte die Gruppe die Schwangerschaftsberatung im Haus, wo Caritas-Mitarbeiterin Bettina Sturm darstellte, dass sie und ihre Kolleginnen Beratung für Körper, Geist und Seele anbieten: "Für manche Schwangere stellen wir einfach nur den Kontakt zu einer Hebamme her oder füllen einen Antrag auf finanzielle Hilfen aus, viele suchen aber auch das Gespräch, weil sie dringende Fragen mit sich herumtrugen wie "Werde ich das alleine schaffen mit dem Baby?"
Abgerundet wurde der Besuch von Fachbereichsleiter Konrad Haberger in der Kapelle des Hauses mit einer kurzen Reflexion und einem spirituellen Impuls über den Namensgeber des Hauses, dem heiligen Bruder Konrad: Sein berühmtes Wort "Das Kreuz ist mein Buch" drücke im Prinzip die gleiche Grundhaltung aus wie das Motto der Caritas: "Not sehen und handeln."
Beate Heindl