Gute Laune bei den Teilnehmer:innen und der Referentin Anna Berlinger (rechts).Ingrid Schnell
Ende März fand im Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz in Pfarrkirchen wieder ein Nachmittag der Reihe "Treffpunkt AusZeit" statt. Dieses Angebot für pflegende Angehörige und alle Interessierten wird vom Kreiscaritasverband Rottal-Inn in Kooperation mit der Gemeindecaritas im Dekanat Pfarrkirchen und mit Unterstützung der KEB Rottal-Inn-Salzach durchgeführt.
Kurz nach dem kalendarischen Frühlingsbeginn stand der Nachmittag unter dem Motto: "Was lässt mich aufblühen - was gibt mir Kraft?"
Bevor sich die kleine Gruppe auf den Weg nach draußen machte, stellte die Referentin Anna Berlinger die Frage, warum man das neue Jahr eigentlich nicht auch im Frühjahr feiern sollte, wenn das Leben in der Natur neu erwacht. Zumindest wäre das doch eine "zweite Chance", wenn der Start ins neue Jahr nicht so war, wie man ihn sich gewünscht hat.

Bei einem anschließenden kleinen Spaziergang im Sinnesgarten des Alten- und Pflegeheimes St. Vinzenz und im angrenzenden Streuobst-Weg ließen sich die Teilnehmer:innen nach einer Einführung in das meditative Gehen mit Texten inspirieren: So erzählt eine "Autobiographie in 5 Kapiteln" davon, dass es im Leben oft ein paar Anläufe braucht, bis wir aus Fehlern lernen. Wie wichtig es aber trotzdem ist, immer den nächsten Schritt zu tun, lehrt uns das Gedicht "Mut" von Martin Walser.
Mit Blick auf den Gartlberg hörte die Gruppe aufmerksam den Psalm 23 "Der Herr ist mein Hirte", der sich ebenfalls mit dem Weg des Lebens befasst und damit, was einem dafür Kraft und Mut geben kann.

Zurück im Sinnesgarten kam man am "Mensch-ärgere-Dich-nicht" -Spiel schnell auf Ideen, was dieses Spiel mit dem eigenen Leben zu tun hat - und dass man sich eigentlich nur selbst schadet, wenn man sich über Dinge aufregt und ärgert, die man nicht ändern kann.
Im schön gestalteten Gartenhaus machte man sich schließlich gemeinsam Gedanken darüber, was es für die Zufriedenheit braucht. Vom Blick für die kleinen Freuden des Alltags und dem Positiven, für das man jeden Tag dankbar sein kann, erzählte dazu die Geschichte vom Bauern, der Bohnen von einer Hosentasche in die andere wandern ließ, wenn er etwas Schönes erlebte.

Zum Abschluss des Spazierganges wurden im Festsaal von St. Vinzenz vorbereitete Papierblüten mit Worten und Gedanken beschriftet, was einen persönlich "aufblühen" lässt. Anschließend wurden die Blüten gefaltet und in eine Schüssel mit Wasser gelegt. Nach einer kurzen Zeit konnten die Teilnehmer:innen, begleitet von einem kurzen Gebetstext, sehen, wie ihre Blüten aufgingen.
So gestärkt ließ man sich schließlich bei guten Gesprächen noch Kaffee und Kuchen schmecken, bevor es an den Heimweg ging.
Text: Anna Berlinger