Im BBZ Zwiesel ist der neue Schulleiter, Raimund Kreutzer, offiziell begrüßt worden. Caritasvorstand Diakon Konrad Niederländer und die Leiterin der Bildungsabteilung sowie BBZ-Leitung, Michaela Meindl, wünschten einen guten Start.
Für insgesamt 321 Studierende und Schüler:innen im BBZ beginnt das neue Schuljahr.
Das sind für 2024/2025 in der Fachakademie für Sozialpädagogik 136, in der Berufsfachschule für Pflege 116, in der Berufsfachschule für Altenpflegehilfe 32 und in der Berufsfachschule für Kinderpflege 37. Im Interview erklärt der neue Schulleiter, Raimund Kreutzer, worauf es ihm ankommt.
Warum haben Sie sich gerade für das BBZ Zwiesel entschieden, eine kirchliche Schule?
Raimund Kreutzer: Das BBZ Zwiesel bildet Fachrichtungen aus, die jeden Menschen in verschiedenen Lebensphasen essenziell betreffen - von der Kinderpflege über die Erziehung bis hin zur Pflege in Krankheit und im Alter. Diese Berufe sind besonders herausfordernd und erfordern ein hohes Maß an Resilienz und Mitgefühl. Unter der Trägerschaft der Caritas sind diese Fachrichtungen hervorragend aufgehoben, da das christliche Wertefundament gerade in schwierigen Situationen eine wertvolle Unterstützung bietet. Als gläubiger Mensch sehe ich diese Kombination als ideal an und habe mich deshalb bewusst für das BBZ Zwiesel entschieden. Es war für mich naheliegend, mich hier zu bewerben, weil ich fest davon überzeugt bin, dass die Vermittlung christlicher Werte den Schülern in ihren zukünftigen Berufen von großem Nutzen sein wird.
Wie sehen Sie aufgrund Ihrer Erfahrung unser BBZ aufgestellt?
Das BBZ Zwiesel kann auf eine lange Tradition in allen Fachbereichen zurückblicken und verfügt über umfassendes fachliches und pädagogisches Wissen, welches über die Landkreisgrenzen hinaus seines Gleichen sucht. Unsere Schüler dürfen sich in allen Lebenssituationen bestens aufgehoben fühlen, was sich auch im hervorragenden Ruf unserer Schule bei Arbeitgebern widerspiegelt. Dies ist dem Engagement der bisherigen Leitung, dem kreativen und engagierten Team der Lehrkräfte sowie der exzellenten Vernetzung in den Arbeitsmarkt zu verdanken. Ein besonders wichtiger Punkt ist für mich jedoch, dass wir als kirchliche Schule mehr als nur reines Faktenwissen vermitteln. Ich habe zudem das BBZ als eine Einrichtung kennengelernt, in der der individuelle Mensch im Mittelpunkt steht, und dies halte ich für einen unschätzbaren Vorteil.
Welche Schwerpunkte wollen Sie setzen?
In den letzten Jahren habe ich mich intensiv mit dem Qualitätsmanagement an beruflichen Schulen auseinandergesetzt. Dabei wurde mir immer wieder bewusst, dass Schulentwicklung am besten gelingt, wenn die Schwerpunkte aus dem Kollegium kommen oder zumindest breit vom Kollegium mitgetragen werden. Dennoch gibt es aktuelle Themen, die uns zwangsläufig beschäftigen müssen: Digitalisierung, Inklusion, Künstliche Intelligenz, Wertevermittlung und Umweltschutz sind zweifellos zentrale Themen unserer Zeit. Diese Schwerpunkte möchte ich gemeinsam mit dem Kollegium weiterentwickeln und vorantreiben.
Wie sehen Sie die wachsende Zahl an Schüler:innen mit Migrationshintergrund, im Hinblick auf die Entwicklung im Pflegebereich?
Wir begrüßen jeden Schüler und jede Schülerin unabhängig von Migrationshintergrund, Geschlecht, Hautfarbe und Religion. Der Fachkräftemangel, besonders in den Pflegeberufen, kann durch bestens ausgebildete Absolventinnen und Absolventen mit Migrationshintergrund zumindest teilweise gemildert werden. Unsere Aufgabe und Herausforderung ist es, entsprechende, individualisierte und differenzierte Bildungsangebote zu schaffen. Angesichts der vorhandenen Kompetenzen unserer Lehrkräfte, des herrschenden Teamgeists und der breiten Erfahrung des BBZ im interkulturellen Umgang bin ich mir sicher, dass wir diese Herausforderung erfolgreich meistern werden.
Das Interview führte Wolfgang Duschl.