Gemeinsam unterwegs: Lehrkräfte und Auszubildende der Fachakademie für Sozialpädagogik erlebten in Taizé eine Woche voller Gemeinschaft, Spiritualität und internationalem Austausch.Caritas Passau
Taizé, ein kleiner Ort im französischen Burgund, ist seit Jahrzehnten ein Anziehungspunkt für junge Menschen aus aller Welt, die Stille, Gemeinschaft und spirituelle Tiefe suchen. Auch in diesem Jahr haben sich 13 Auszubildende der Fachakademie für Sozialpädagogik zusammen mit ihren Lehrkräften Silvia Fischer, Monika Wölfl und Raimund Kreutzer auf den Weg dorthin gemacht.
Die Fahrt, die bereits seit 2010 jährlich organisiert wird, hat sich als festes Wahlfach etabliert. Die Auszubildenden übernehmen dabei nicht nur Verantwortung im Alltag, sondern auch inhaltliche Aufgaben: Im Rahmen ihres religionspädagogischen Wahlfachs leiten sie Gesprächsgruppen mit anderen Teilnehmenden - eine wertvolle Erfahrung, die mit der Möglichkeit zum Erwerb eines religionspädagogischen Zertifikats honoriert wird.
Knapp 1.000 Jugendliche aus unterschiedlichsten Nationen waren in dieser Woche in Taizé zu Gast. Schnell kam man "über Gott und die Welt" ins Gespräch. Der internationale Austausch, das gemeinsame Leben und der schlichte Alltag - geprägt durch Gebet, Arbeit und Gespräch - hinterließen bleibende Eindrücke. Besonders bewegend waren die täglichen Gebetszeiten mit den meditativen Gesängen von Taizé, die durch ihre schlichte Wiederholung eine besondere Tiefe entfalten. Ein Höhepunkt war dabei die Feier der Kreuzverehrung am Freitag, bei der viele Jugendliche im persönlichen Gebet Stille vor dem Kreuz suchten. Die Woche klang aus mit der "Nacht der Lichter" am Samstag, bei der hunderte Kerzen die Versöhnungskirche in ein warmes, hoffnungsvolles Licht tauchten.
Neben dem geistlichen Programm gab es auch kulturelle Impulse. Am Mittwochmorgen hieß es früh aufstehen - um gemeinsam den Sonnenaufgang über den Hügeln Taizés zu erleben. Am Samstag führte ein Ausflug nach Cluny, das im Mittelalter eines der bedeutendsten Klöster Europas beherbergte. Heute ist die imposante Klosterruine ein stilles Zeugnis vergangener Größe. Der Spaziergang durch die französischen Gassen und der Genuss süßer Spezialitäten rundeten diesen Tag ab und vermittelten einen Hauch französischer Lebensart.
Selbstverständlich packten die Auszubildenden auch tatkräftig mit an - denn das Leben mit fast 1.000 Menschen muss organisiert sein: Spüldienst, Essensausgabe oder Reinigungsdienste gehörten ganz selbstverständlich zum Alltag dazu und stärkten das Gemeinschaftsgefühl. Die Gruppe wuchs in dieser Woche spürbar zusammen.
Ein besonderes Zeichen der Verbundenheit mit Taizé: Eine ehemalige Schülerin der Fachakademie, die über den Instagram-Kanal von der Fahrt erfuhr, reiste spontan an, um erneut Teil dieser einzigartigen Erfahrung zu sein.
Am Samstagabend fiel der Abschied nicht leicht. Schweren Herzens musste man sich von neu gewonnenen Freundschaften und der besonderen Atmosphäre verabschieden. Doch eines ist klar: Für viele war es nicht der letzte Besuch in Taizé - schon jetzt steht fest, dass sie im kommenden Jahr wieder dabei sein wollen.