"Quellen muss man immer wieder aufsuchen und bewusst wahrnehmen", so eine Teilnehmerin während der abendlichen Quellenweg-Wanderung, die am Dienstag, 22. Juli in Burghausen stattgefunden hat und von der Gemeindecaritas Altötting initiiert wurde.
Mit ihrer Aussage hat die Teilnehmerin das Thema des Abends treffend zusammengefasst: Die Teilnehmenden waren eingeladen, auf dem zweistündigen Wanderweg entlang des Wöhrsees den Quellen des eigenen (Glaubens-)Lebens nachzuspüren und ihnen wieder neu Bedeutung zu geben.
15 Frauen und Männer versammelten sich zunächst im Innenhof des Hauses der Begegnung HEILIG GEIST, wo sie von Brigitta Neckermann-Lipp (Exerzitienleiterin im Bistum Passau) und Susanne Stimmer (Gemeindecaritas Altötting) begrüßt wurden.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde folgte eine Einführung in den Ablauf des Abends. Ein gemeinsam gesungenes Lied stimmte die Wandergruppe auf das Thema ein: Einfach gehen - in einer Weg- und Glaubensgemeinschaft, einfach gehen, um miteinander wichtige Aspekte des Lebens zu betrachten, einfach gehen mit dem Ziel, über sich und den eigenen Glauben nachzudenken. Die eingängige Melodie im Ohr machte sich die Gruppe schließlich auf den Weg.
Den ersten Halt machte sie an den Wöhrseequellen. Dort stand der Impuls "Gott ist ein Brunnen für mich" im Mittelpunkt stand. Ein Impuls regte zum Austausch an: Wo sind meine Quellen? Wo finde ich Lebensfreude, Lebensqualität und meinen Glauben? Die Teilnehmenden erhielten Zeit, darüber zu reflektieren, was sie nährt und stärkt. Ein Lied rundete die thematische Reflexion ab.
Weiter ging es zum ehemaligen Herzogbad, einem Ort des Heilens. Mit einem Bild von Jesus als Weltenarzt wurde die Bedeutung von Heilung thematisiert. In einer Zeit des Schweigens konnten die Teilnehmenden in sich hineinhorchen: Wo ist bei mir etwas heil geworden? Wo bitte ich um Heilung - persönlich und für die Welt? Nach dieser stillen Phase kamen alle wieder zusammen, um Fürbitten zu formulieren und gemeinsam zu beten. Wieder folgte ein Lied, bevor die Gruppe zur dritten Station aufbrach.
Hier trug Brigitta Neckermann-Lipp das Gebet "Herr, du schenkst dich mir" vor und lud im Anschluss ein, sich bewusst zu machen, was uns als Geschenk gegeben ist und wofür wir dankbar sind. Die Teilnehmenden konnten ihre Gedanken in Zweiergesprächen teilen und so die Verbindung zu Gott und zueinander vertiefen.
Schließlich versammelten sich alle beim Wöhrseebad, wo der Impulstext "Am Ende die Rechnung" humorvoll und tröstlich zugleich auf den Punkt brachte, dass Gottes schöne Schöpfung ein Geschenk für uns sei, für das niemand die Rechnung zu begleichen habe. "Dies gilt auch für die heutige Veranstaltung", fügte Brigitta Neckermann-Lipp scherzhaft hinzu.
Zum Abschluss fand man sich in der Heilig Geist-Kapelle im Haus der Begegnung ein. Dort gab es für jeden ein Erinnerungsgeschenk, verknüpft mit der Geschichte vom Bohnenglück.
Ein gemeinsames Picknick im Innenhof des Hauses der Begegnung rundete den bereichernden Abend ab.
Text: Susanne Stimmer, Gemeindecaritas Dekanat Altötting