Große Freude herrscht bei den Mitarbeiter*innen der Caritas Senioren- und Pflegeeinrichtung Mariahilf in Passau. Dazu stießen Sie zusammen mit Einrichtungsleiter Christian Schacherbauer (3.v.r.) mit Sekt auf die Rettung an.Foto: Rohrhofer
Der Aufsichtsrat des Caritasverbandes für die Diözese Passau e. V. hat den Um- und Neubau der Senioren- und Pflegeeinrichtung Mariahilf in Passau am Montag, 24. Oktober, genehmigt und damit grünes Licht für das Projekt gegeben. Die Caritasdirektorin Mag.a (FH) Andrea Anderlik, MSc,: "Die Freude war groß. Wir wollen mit der Rettung von Mariahilf ein deutliches Zeichen setzen: für die Bewohner*innen mit zeitgemäßer Unterbringung und bester Versorgung, für die Mitarbeiter*innen mit attraktiven Arbeitsplätzen". Zusammen mit dem Vorstandskollegen, Diakon Konrad Niederländer, unterstreicht Andrea Anderlik, die Verantwortung für die Senior*innen.
Gleichzeitig verweist die Direktorin auf die enormen finanziellen Herausforderungen, die auf die Caritas zukommen. Die Entwicklung auf dem Bausektor und die Kosten sind derzeit kaum abschätzbar. Deswegen habe es sich der Aufsichtsrat alles andere als leicht gemacht. Momentan wird von einer Gesamtinvestition von 22 Mio. € ausgegangen. Mit 5,43 Mio. fördert der Freistaat Bayern aus dem Programm "PflegesoNah" das Projekt. 2,3 Mio. € kommen aus der KfW-Förderung dazu. Der Rest von rund 14 Mio. € muss von der Caritas vorfinanziert werden. Deshalb, so Andrea Anderlik, achte man darauf, die Kosten beim Bau und der Ausstattung soweit wie möglich zu senken.
Der Finanzdirektor der Diözese Passau und Aufsichtsratsvorsitzende, Dr. Josef Sonnleitner, betont, dass der Neubau trotz der hohen Fördersumme eine große finanzielle Herausforderung für Caritasverband bleibe. Nach mehreren intensiven Sitzungen sei man übereingekommen, den Neubau auch in diesen Zeiten zu starten.
Bischof Dr. Stefan Oster, freute sich ebenfalls über den Beschluss. So viele Menschen aus der Pflege, aus Politik und Gesellschaft, von Passauer Bürger*innen hätten sich intensiv für den Erhalt eingebracht. Gemeinsam habe man die Wende herbeiführen können. Es gehe darum, die Senior*innen in der Pflege sorgsam zu begleiten. Die Caritas setze ein Zeichen, dass es der Kirche um die Menschen, besonders auch um Ältere und Pflegebedürftige geht.
In Mariahilf soll ein Neubau für stationäre Pflege entstehen, mit 87 Pflegeplätzen und 3 Plätzen für Kurzzeitpflege, ergänzt mit einer Anlage für neue Wohnformen. Dafür werden nicht mehr sanierungsfähige Gebäudeteile abgerissen. Die bestehende Infrastruktur wird weiterentwickelt. Im Sommer 2023 soll der Westflügel abgerissen werden, der Ersatzneubau im Oktober starten und - soweit absehbar - im Sommer 2026 fertig sein.
Nach dem ursprünglichen Beschluss aus dem Jahr 2020, sollte Mariahilf Ende 2024 geschlossen werden, weil die Sanierungsmaßnahmen nicht finanzierbar schienen. Aufgrund des breiten politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Einsatzes wurde dann statt der Mindestsanierung ein komplettes Neubauprojekt initiiert. Mit der entsprechenden Förderung kann dies nun begonnen werden. MdL Prof. Dr. Waschler, der sich für den neuen Förderantrag immer wieder starkgemacht hat, dankte in diesem Zusammenhang noch einmal Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Mit der Fördersumme aus "PflegesoNah" sei ein unverzichtbarer Grundstein gelegt worden.