Die Gemeindecaritas stellt ihr neues Impulsheft vor. V.li. Susanne Stimmer, Agnes Stefenelli Fachbereichsleiterin, Brigitte Eichinger und Ingrid Aldozo-Entholzner, Abteilungsleiterin Caritas und Pastoral.Foto: Caritas Passau
Im März wurden die Pfarrgemeinderäte neu gewählt. Mittlerweile haben sich die meisten Gremien auf Pfarrei- und Dekanatsebene neu konstituiert. Viele der neugewählten Ehrenamtlichen im Bistum Passau sind auf der Suche nach neuen Wegen, wie die Kirche in der Welt von heute ihren Platz finden kann. Die verschiedenen Formen der tätigen Nächstenliebe werden dabei eine entscheidende Rolle spielen. Denn "die Caritas wird die entscheidende Brücke sein, über die Menschen zur Kirche finden und über die die Kirche zu den Menschen findet", stellte Weihbischof Manfred Grothe aus Paderborn fest.
Ob und wieviel wir vom Christsein verstanden haben, zeigt sich letztendlich immer erst im Umgang mit unseren Mitmenschen. So ist es unumgänglich, dass der Mensch selbst der Weg der Kirche sein muss. Den einzelnen Menschen wahrzunehmen in seiner Persönlichkeit, mit seinen Fähigkeiten und Talenten und ihm Würde zu verleihen, trotz allen Scheiterns und Missgeschicks - das ist der Auftrag an jeden einzelnen Christen. Durch die Menschen unserer Pfarreien geschieht bereits viel Gutes, in den Familien, in den Nachbarschaften, am Arbeitsplatz und in der Freizeit. Doch oftmals bleibt dieses Engagement privat und ungesehen. Wenn soziales Handeln aber strukturiert und organisiert wird, wird christliche Solidarität nach außen hin sichtbar, fördert die Gemeinschaft und verbessert Lebensbedingungen aller nachhaltig.
Soziale Arbeit in der Pfarrei ist vielfältig und anspruchsvoll
Gemäß der Ordnung für das Apostolat der Laien im Bistum Passau hat der Pfarrgemeinderat dafür Sorge zu tragen, dass der diakonische Dienst im caritativen und sozialen Bereich geleistet wird. Mit diesem Auftrag sind häufig aber auch viele Fragen verbunden, denn die Herausforderungen in der sozialen Arbeit der Pfarrei sind vielfältig und anspruchsvoll. Der gute Wille Einzelner und auch die finanziellen Mittel sind dabei meist nicht das Problem. Eine Schwierigkeit besteht aber oftmals darin, Notlagen überhaupt zu erkennen. Denn in der Regel geht niemand mit seiner Situation hausieren. Im reichen Deutschland sitzen die Hilfesuchenden auch nicht unbedingt auf der Straße. Not hat viele verschiedene Ausprägungen, viele Geschichten und viele Gesichter. Eine weitere Herausforderung ist es, Menschen zu gewinnen, die sich über einen längeren Zeitraum ehrenamtlich für von Not Betroffene engagieren wollen. Denn Caritasarbeit ist nicht unbedingt bequem. Sie bringt uns in Kontakt mit den Rändern der Gesellschaft. Gerade deshalb braucht es für die soziale Arbeit in der Pfarrei ein gutes Netzwerk und ein kooperatives Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Akteuren vor Ort.
Das sind Fragen von Engagierten in den Pfarreien
- Wo sind überhaupt Notlagen in unserer Pfarrei?
- Wie erfahren wir von bedürftigen Menschen?
- Wer braucht unsere Hilfe?
- Wie sollen wir auf diese Menschen zugehen?
- Wie können wir Spenden sammeln?
- Wie kann konkrete Hilfe aussehen?
- Wie können wir die Gesellschaft sensibilisieren?
- Wie können wir Ehrenamtliche gewinnen?
Ein Rucksack mit wichtigen Informationen und praktischen Impulsen
Um den neugewählten Pfarrgemeinderäten und allen Interessierten in den Pfarreien den Start in die soziale Arbeit zu erleichtern, hat das Team von der Gemeindecaritas das Impulsheft zur Caritasarbeit im Pfarrgemeinderat zusammengestellt. Aus wichtigen Informationen und praktischen Impulsen wurde ein "Rucksack" gepackt, der es den Engagierten in den Pfarreien erleichtern soll, sich auf den Weg zu Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu machen. Dazu wurden verschiedene Ideen, Aktionen und Themen aufgegriffen, die die Referent*innen in wertvollen Austauschrunden mit den Pfarr- und Ortscaritasvereinen unseres Bistums kennengelernt haben. Dort wird seit vielen Jahren Caritasarbeit in vorbildlicher Weise geleistet.
Das Heft beschreibt die Caritasaufgaben des Pfarrgemeinderates. Es informiert über die Sammlung und Verwendung von Caritasgeldern in der Pfarrei und zeigt Möglichkeiten auf, wie man mehr über das soziale Umfeld in der Gemeinde erfahren kann. Es beschreibt klassische Notlagen in unserer Gesellschaft, liefert praktische Beispiele zur Caritasarbeit vor Ort. Ein Gottesdienstvorschlag ist ebenso enthalten wie Impulse, um neue Ehrenamtliche zu gewinnen.
Aus Umweltschutzgründen wurde vorerst darauf verzichtet, das Heft in großer Stückzahl drucken zu lassen. Auf Anfrage wird ein gedrucktes Exemplar zur Verfügung gestellt.
Agnes Stefenelli