Einig waren sich der Bundestagsabgeordnete Johannes Schätzl (li.) und die Kita-Verantwortlichen: Die Kitas brauchen Unterstützung, wenn sie ihren Dienst für die Kinder und Familien leisten wollen. Im Bild re. Caritasvorstand Diakon Konrad Niederländer und Kita-Abteilungsleiter Stefan Seiderer.Foto: Caritas Passau
Der Bundestagsabgeordnete Johannes Schätzl hat sich mit der Caritas zu einem Austausch über die Situation in den Kitas getroffen. Zentrale Themen waren die Gewinnung von Fachkräften, die Finanzierung der Kitas und die Zukunft der sogenannten Sprach-Kitas. Denn das Förderprogramm des Bundes soll 2023 nicht mehr fortgeführt werden. Schätzl sicherte zu, sich bei den Haushaltsplanungen für die Fortsetzung stark zu machen. Er dankte den Mitarbeiter*innen in den Kitas für den Einsatz. Die praxisrelevanten Informationen des Gespräches werde er in seiner Arbeit verfolgen. Etwa 25.000 Kinder besuchen täglich eine der rd. 240 katholischen Kitas im Raum der Diözese Passau, davon allein 88 in Trägerschaft des Diözesan-Caritasverbandes.
Breiten Raum nahm ein, wie gerade in ländlichen Regionen ausreichend Fachkräfte gefunden werden können. Die ständig wechselnden Buchungszeiten machen eine langfristige Planung für die Einrichtungen und die Mitarbeitenden nur schwer möglich. Deshalb seien vielfach Teilzeitkräfte im Einsatz. Ein grundlegendes Problem sei auch der Personal- bzw. Betreuungsschlüssel, gaben ihm die Regionalleiterinnen der Caritas-Kitas sowie Kita-Leiterinnen, zusammen mit Caritasvorstand Diakon Konrad Niederländer und Kita-Abteilungsleiter Stefan Seiderer mit auf den Weg. Die Rahmenbedingungen für die Träger würden immer schwieriger. Müssen doch 20 Prozent der pädagogischen Personalkosten über die Kommunen und das Bistum abgefedert werden. Dabei seien die Kitas ein wichtiger Teil desBildungssystems. Deshalb müssten die Kosten durch den Bund ausfinanziert werden.
v.r.: Caritasvorstand Diakon Konrad Niederländer, Bundestagsabgeordnete Johannes Schätzl und Kita-Abteilungsleiter Stefan Seiderer.Foto: Caritas Passau
MdB Schätzl verwies mit Blick auf das Gute-Kita-Qualitätsgesetz auf die Verantwortung der Bundesländer. Diskutiert wurde auch, ob für künftiges Personal ein soziales Pflichtjahr eine Chance sei. Wenn junge Leute dabei gute Erfahrungen im Sozialbereich machen, könnten sie auch entsprechende Berufslaufbahnen einschlagen. Allerdings sei zu bedenken, dass in Kitas entsprechende pädagogische Qualifikationen entscheidend seien. "Laien-Kräfte" würden die Probleme nicht lösen.