wie Landrat Franz Meyer am Freitag, 21. April, in Jacking bei Tiefenbach sagte.
Sie sorgten bei Fragen der Helferkreise für Antworten. Landrat Franz Meyer und im Hintergrund Johann Schweikl, Jobcenter Passau-Land, Reinhold Url, Abteilungsleiter Soziale Sicherung/Integration bei der Caritas, sowie vom Landratsamt Siegfried Weishäupl, Soziales und Senioren, Claudia Otoo, Ausländerwesen und Franz Prügl, Kreisjugendamt.Caritas
Genauso deutlich wird, dass die Frauen und Männer, die sich vor Ort um Flüchtlinge und Asylbewerber kümmern, Herausragendes leisten.
Die Migranten erfahren persönliche Hilfe im nicht leichten Prozess des Ankommens. Die ehrenamtlichen Helferkreise sind dafür unverzichtbar. Dafür wollen diese nicht nur geehrt, sondern mit ihrem zivilgesellschaftlichen Engagement gehört werden.
Der Passauer Landrat Franz Meyer, Caritasvorstand Konrad Niederländer, und Diakonie-Vorsitzender Dr. Wolfgang Bub dankten für den vielfältigen Einsatz. Solche mutigen und menschenfreundlichen Frauen und Männer müssten die Gesellschaft prägen, nicht Wutbürger oder Hasskommentare. Caritasvorstand Konrad Niederländer setzte fünf Wegmarken für den Prozess der Integration: „Nicht schweigen bei Fremdenfeindlichkeit. Christliche Nächstenliebe unterscheidet nicht zwischen Flucht aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen. Selbst der Nächste sein und Gastfreundschaft leben. Andere aufnehmen heißt auch Jesus im konkreten Tun verkündigen. Beten für das Land und die politisch Verantwortlichen, für die Länder aus denen Menschen fliehen und auch für die verfolgten Christen“.
Viele Probleme aus ihrem Alltag tauschten die Helferkreise mit Kommunalpolitikern, Behördenvertretern, Caritas und Diakonie aus. Wie erhalten Flüchtlinge im Notfall einen Ersatz-Krankenschein? Wie finden anerkannte Asylbewerber eine Wohnung? Was ist zu regeln, wenn die 16-jährige Frau eines anerkannten Asylbewerbers jetzt aus dem Heimatland nachreist? Wie müssen die Integrationskurse bei Analphabeten vorbereitet sein? Wie geht der Weg von der Ausbildung in Arbeitsverhältnisse und was bedeutet das für die Duldung? Einzelanliegen kamen zur Sprache aber auch die grundsätzliche Frage nach einem Einwanderungsgesetz.
Für das „Gehört-Werden“, moderiert vom Chefredakteur des Passauer Bistumsblattes Wolfgang Krinninger, nahmen sich die Vertreter des Landratsamtes und des Jobcenters Passau-Land viel Zeit. Deutschkurse werden mit Blick auf die Analphabeten neu justiert. Denn die Sprache ist ein Schlüssel der Integration. Formalitäten bei der Identitätsbescheinigung und Passbeschaffung konnten geklärt werden. Der Zuschuss für Möbel in Form von Gutscheinen wird überprüft. Wie die Drei-Plus-Zwei-Regel funktioniert, also drei Jahre Ausbildung und dann für zwei Jahre geduldete Berufsausübung, wurde geklärt, auch die Wohnungsfrage des Ehepaares. Die Abschiebepraxis wurde erläutert. Natürlich blieben Fragen offen und manche persönliche Betroffenheit fand im rechtlichen Rahmen eine Grenze. Aber es wurde deutlich, wie bemüht die Behörden um tragfähige und gerechte Lösungen sind.
Das Fazit des Treffens ist wie eine Standortbestimmung der Integration im gesamten Land. Vieles gelingt, wenn man Sprachkurse und Patenschaften betrachtet, vieles etwa bei der Wohnungssuche von anerkannten Asylbewerbern ist auf dem Weg und vieles bei der Arbeitssuche zum Beispiel bleibt ein langfristiges Problem. Dahinter steht die generelle Frage, wie Politik und Gesellschaft angesichts der weltweiten Krisenherde und Millionen von Migranten mit Flucht, Vertreibung und Einwanderung künftig umgehen.
Einen positiven Ausblick gab Landrat Franz Meyer. Absehbar soll ein „Integrationslotse“, angesiedelt bei der Caritas, den Dienst aufnehmen. Bei diesem Modellprojekt des bayerischen Sozialministeriums werden geflüchtete Menschen begleitet, ihre Potentiale zu erkennen, ihre Chancen zu nutzen, um am Leben vor Ort teilzunehmen. Dies rückgekoppelt mit den politisch Verantwortlichen, um die Gesellschaft langfristig gestalten zu können, wie Ingrid Aldozo-Entholzner vom Caritasverband für die Diözese Passau e.V. erläuterte.
Ingrid Aldozo-Entholzner erläuterte das Modellprojekt „Integrationslotse“.Caritas
Damit aus der Willkommenskultur gelungene Integration wird, überreichte Marieluise Erhard vom Helferkreis Wegscheid dem Landrat die Ergebnisse der „Zukunftswerkstatt“ der Helferkreise. Diese haben denn auch mit der jener Win-Win-Win-Situation zu tun, die beim Austausch zur Sprache kam. Die Migranten erhalten ganz persönliche Hilfen. Die Kommunen sind entlastet. Die Ehrenamtlichen selbst erfahren ihr Leben bereichert.
Das Treffen der Helferkreise hatte die Koordinierungsstelle Ehrenamt Asyl Passauer Land, ein Kooperationsprojekt von Caritas, Diakonie und Landkreis Passau, organisiert. Beate Heindl ist beim Caritasverband für die Diözese Passau e.V. dafür verantwortlich, Katharina Beck bei der Diakonie.