Unheilbar Kranken beizustehen ist nicht jedermanns Sache. Gut, dass der Hospizkreis "Hoffnungsfenster" aus Vilshofen diesen Dienst anbietet und so für viele Menschen ein Stück Lebensqualität in die letzte Lebensphase bringt. Die ehrenamtlichen Begleiter schätzen einen regelmäßigen Austausch und sind immer offen für neues Wissen rund um das Thema Sterben.
Die Ehrenamtlichen des Hospizkreises „Hoffnungsfenster“ unter dem Baum der Erinnerung mit Hospizkreisleiterin aus Vilshofen Annette Eggerstorfer (1.v.l.), Hospiz-Leitung Niederalteich Susanne Feichtinger (3.v.l.) und stellv. Vorsitzenden der Pfarrcaritas Vilshofen Silvia Ragaller (4.v.l.) und Agnes Stefenelli von der Gemeindecaritas (6.v.l.).Foto: privat
Im August stand der Besuch des Hospizes St. Ursula in Niederalteich auf dem Programm. Während die Mitarbeiter des Hospizkreises aus Vilshofen Schwerstkranke und Sterbende stundenweise zu Hause oder im Heim begleiten, bietet das Hospiz in Niederalteich seit nunmehr acht Jahren eine Wohnmöglichkeit, die ganz auf die Bedürfnisse in der letzten Lebensphase abgestimmt ist. Dabei gehört es zu den Grundprinzipien des Hauses die Würde des Menschen in jeder Phase seines Lebens und ohne Rücksicht auf Geschlecht, Herkunft, Weltanschauung, Religion und gesellschaftliche Stellung zu achten. Angehörige und Haustiere sind hier willkommen, letzte Wünsche werden erfüllt, es wird gemeinsam gefeiert, gelacht und geweint. Am Erinnerungsbaum im Garten wird jeder verstorbene Bewohner mit einem Band verewigt. Es sind bewegende, traurige, aber auch humorvolle Geschichten, die die stellvertretende Leiterin Susanne Feichtinger der Gruppe aus Vilshofen erzählt. Ja, hier darf auch viel gelacht werden. Feichtinger merkt aber auch kritisch an, dass lebensverlängernde Maßnahmen nicht selten auch sterbensverlängernde Maßnahmen sind. Die Mitarbeiter im Hospiz Niederalteich betrachten das Sterben als letzte Lebensaufgabe, die es zu bewältigen gilt. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, das Leben möglichst lange zu erhalten und das Sterben hinauszuzögern, sondern Ziel ist es, diese letzte Lebensphase würdevoll zu gestalten und mit Lebensqualität zu füllen. Ganz im Sinne der Gründerin der Hospizbewegung Cicely Saunders, der es ein Anliegen war, dem Leben nicht mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben zu geben. Als Dankeschön für die geleistete Arbeit überbrachte der Hospizkreis "Hoffnungsfenster" eine Geldspende aus Vilshofen i.H.v. 300,00 Euro sowie einen Kuchen für die Mitarbeiter.