Die zunehmenden militärischen Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine erschweren die humanitäre Hilfe der Caritas massiv. Die Direktorin der Caritas Ukraine, Tetiana Stawnychy, ist wegen des stetig größer werdenden Risikos für die Caritas-Mitarbeiter*innen äußerst besorgt: "Soweit es uns möglich ist, halten wir die Hilfe im ganzen Land aufrecht. Aber so wie alle anderen Ukrainer müssen auch wir als Caritas-Helfer immer öfter über längere Zeiträume in Luftschutzbunkern Zuflucht suchen. Zudem werden für uns die Wege zu den Hilfesuchenden immer gefährlicher." Zuletzt hatte es Anschläge auf Verteilstellen und Hilfskonvois humanitärer Hilfsorganisationen gegeben.
Die Versorgungsanlage in der Ukraine ist, wie Caritas international berichtet, im achten Kriegsmonat aktuell sehr angespannt: Strom, Wasser- und Telefonverbindungen sowie die Wärmeversorgung sind in vielen Regionen der Ukraine über längere Zeiträume immer wieder unterbrochen. Große Sorge bereitet den Caritas-Helfern der nahende Winter. Landesweit sind rund 1.000 Caritas-Mitarbeitende und viele Freiwillige in zahlreichen Caritas-Zentren im Einsatz und leisten Tag und Nacht Überlebenshilfe für Kriegsbetroffene und versorgen vor allem Menschen, die innerhalb der Ukraine vor den Kriegshandlungen fliehen. Zu den Hilfen gehören Essenspakete, Notunterkünfte, medizinische Hilfe und Beratung von Kriegstraumatisierten.
Gleichzeitig sind viele Menschen in die Nachbarländer oder nach Deutschland geflüchtet; auch in das Bistum Passau. Die Diözese und die Caritas helfen bei der Unterbringung der Geflüchteten, der Bereitstellung von Hilfsgütern, mit Beratung und psychosozialer Betreuung. In den Nachbarländern der Ukraine, in die bereits Hunderttausende Menschen geflüchtet sind, sind die lokalen Caritasverbände wie im rumänischen Satu Mare im Einsatz. Ihr Bedarf an Hilfsmitteln, Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten wird durch die Spenden aus Deutschland mitfinanziert.
In dieser Situation hat die Caritas Passau erneut wichtige Unterstützung erfahren. 3.400 Euro aus der diesjährigen Treueaktion der Sparda-Bank Ostbayern eG gehen an den Diözesan-Caritasverband. Andreas Raitner, Leiter der Sparda-Bank-Filiale Passau, übergab den Spendenscheck. Mag.a (FH) Andrea Anderlik, MSc, Diözesan-Caritasdirektorin, und Diakon Konrad Niederländer, Bischöflich Beauftragter für die Caritas, haben die Spende dankend entgegengenommen. Die beiden Passauer Caritasvorstände erklärten den Verwendungszweck: zum einen wird direkt an der ukrainisch-rumänischen Grenze zusammen mit Partnern der Caritas Satu Mare geholfen, die seit Ende Februar Menschen auf der Flucht Unterstützung geben. Zum anderen wird in der Diözese Passau mit ganz unterschiedlichen Hilfsleistungen versucht, den Ankommenden unter die Arme zu greifen.
Auch in diesem Jahr wurden im Rahmen der Sparda-Aktion insgesamt 100.000 Euro an 20 Vereine und Einrichtungen aus ganz Ostbayern gespendet. Dabei konnten bereits zum zehnten Mal 10.000 Mitglieder der Sparda-Bank jeweils eine Stimme für eine Spende in Höhe von 10,- Euro an einen von 20 Empfängern der Region vergeben. Die insgesamt 100.000 Euro stellte der Gewinnsparverein der Sparda-Bank Ostbayern e.V. zur Verfügung. "Wir wollten unserer Heimat ein Lächeln schenken. Aus vielen Gesprächen mit unseren Kunden weiß ich: Mit unserer regelmäßigen Unterstützung von sozialen, wohltätigen und vielen anderen gemeinnützigen Initiativen durch Spenden aus unserem Gewinnsparverein gelingt uns das", so Raitner.
"In die Auswahl der Vereine und Einrichtungen für die Treueaktion wurden wir als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Filialen eng einbezogen. Ebenso wurde darauf geachtet, dass die Initiativen aus ganz Ostbayern stammen und verschiedene gemeinnützige Bereiche gefördert werden. Wir sind dankbar, dass es eine Vielzahl von engagierten Menschen in Ostbayern gibt, die sich für andere einsetzen", erklärte Raitner.
"Wir führen die Treueaktion seit 2013 durch und bekommen überaus viele positive Rückmeldungen von unseren Mitgliedern dafür. Die Aktion vereint in beispielhafter Weise die Aspekte Mitbestimmung, Förderung von ehrenamtlichem und gemeinnützigem Engagement und regionaler Verbundenheit mit unserer Heimat", so Raitner. "Es ist immer wieder toll zu sehen, mit welcher Kraft und Hingabe sich die Menschen in Ostbayern engagieren. Deshalb ist es uns wichtig, die Spende persönlich zu übergeben. Denn Wertschätzung ist fast genauso wichtig wie die monetäre Unterstützung", so Raitner.