Unzählige Frauen und Männern stecken viel Herzblut in ihren ehrenamtlichen Dienst. Sie verschreiben sich dem Besuchen von alten oder kranken Menschen zuhause, in Senioreneinrichtungen oder Kliniken und kämpfen damit auch gegen Einsamkeit an - und das alles in ihrer Freizeit und unentgeltlich.
Bischof Stefan Oster besuchte die Kreativen und freute sich über die vielen schönen Postkarten.Foto: Gemeindecaritas
Um diesen bravourösen Einsatz zu würdigen und Vergelt´s Gott zu sagen, luden Bischof Stefan Oster SDB, Mitarbeitende der Gemeindecaritas, der Familienpastoral, der Seniorenseelsorge sowie der Trauerpastoral des Bistums zum Tag der Besuchsdienste ein. Etwa 70 Besuchsdienstleistende nahmen die Einladung an und versammelten sich zu Beginn im Festsaal St. Valentin am Domplatz. Dort wurden sie vom Vorbereitungsteam herzlich willkommen geheißen und bekamen Einblick in das abwechslungsreiche Programm. Im Anschluss beleuchtete Krankenhausseelsorger Adi Ortmeier in seinem Vortrag "Berufen zum Besuchen" die Bedeutung und Herausforderungen des Besuchsdienstes. Mit Beispielen aus seiner Tätigkeit führte er die Anwesenden anschaulich und informativ in das Thema des Tages ein. Danach konnten sich die Teilnehmenden in Workshop-Gruppen aufteilen und sich neue Impulse für ihr Ehrenamt holen.
Workshops
Das Angebot an Workshops war vielfältig. Sie beschäftigten sich mit Themen wie Besuche bei Menschen mit Demenz oder bei Trauernden. Desweiteren wurden auch praktische Methoden vermittelt, wie etwa glaubensstärkende Botschaften, Gebete, Rituale und Segnungen. Wie man trotz belastender Erfahrungen im Besuchsdienst seine eigene Gesundheit erhalten und auch Heiterkeit pflegen kann, war ebenfalls Inhalt eines Workshops. Zudem konnten die Teilnehmenden im Bastel-Workshop "Hoffnungspost" direkt kreativ werden und das Gelernte umsetzen.
Das Team der Gemeindecaritas war mit zwei Workshops vertreten:
Was geht, was bleibt? Wenn die Erinnerungen schwinden
Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Workshop für Besuche bei Menschen mit einer Demenz. Neben einer kurzen Einführung mit Wissenswertem zum Krankheitsbild standen die eigenen Erfahrungen der Anwesenden sowie praktische Übungen im Vordergrund. Anhand der "11 Tipps zur besseren Verständigung mit Menschen mit Demenz" der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. konnten die Teilnehmenden in einer Partnerübung erproben, wie Kommunikation gut gelingen kann, auch wenn die Worte zunehmend weniger werden.
Partnerübung, KommunikationFoto: Gemeindecaritas
Ein besonderes Erlebnis war auch die Übung an einem Spiegel, bei der man eine Straße nachzeichnen muss: Hier erfuhren die Frauen und Männer "am eigenen Leib", was es bedeuten kann, wenn einem scheinbar einfache Handgriffe und Tätigkeiten nicht mehr gelingen und welche Gefühle diese Hilflosigkeit auslösen kann.
Übung SpiegelkastenFoto: Gemeindecaritas
Mit neuen Ideen und Anregungen ausgestattet können die Teilnehmenden ihre Besuche auch weiterhin zu einem schönen Erlebnis für Demenzbetroffene werden lassen.
Hoffnungspost
Workshop „Hoffnungspost“, Gruppe 1Foto: Gemeindecaritas
"Wenn ich Hoffnung brauche, dann freue ich mich über Post von einem lieben Menschen." Dieser Leitspruch überschrieb den Workshop "Hoffnungspost". Darin konnten sich die Teilnehmenden kreativ ausprobieren, Karten gestalten und Zeilen der Hoffnung und Zuversicht verfassen. Es entstanden Dutzende liebevoll gestaltete Karten.
Workshop "Hoffnungspost", Gruppe 2Foto: Gemeindecaritas
Ein paar herzliche Worte, von Hand geschrieben - dies zeigt dem Empfänger: Es hat jemand an mich gedacht und sich für mich Zeit genommen. Die "Hoffnungspost-Aktion" schenkt denen, die einen Moment der Hoffnungslosigkeit oder der Einsamkeit erleben, ein kleines Stück Freude und Zuwendung.
Abschluss
Den Abschluss des Tages bildete eine feierliche Pontifikalmesse mit Bischof Oster, bei der auch an die Menschen gedacht wurde, die besucht werden. Besonderen Schwung erhielt der Gottesdienst nicht zuletzt durch die Musik der Gruppe FRESH. Gestärkt und glücklich fühlten sich die Teilnehmenden am Ende des Tages. Die gelungene Veranstaltung ruft nach Wiederholung.
Text: Gemeindecaritas Passau