Coronavirus - Allgemeine Informationen und Schutzmaßnahmen
1. Allgemeines
1.1 Übertragung des Virus
Das neuartige Coronavirus (COVID-19) ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Der Hauptübertragungsweg ist die Tröpfcheninfektion. Dies kann direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute der Atemwege geschehen oder auch indirekt über Hände, die dann mit Mund- oder Nasenschleimhaut sowie der Augenbindehaut in Kontakt gebracht werden.
1.2 Symptome
- Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber, evtl. Magen-Darm Beschwerden
- Inkubationszeit kann bis zu 14 Tage dauern
- Bei einem Teil der Patienten scheint das Virus mit einem schwereren Verlauf einherzugehen und zu Atemproblemen und Lungenentzündung zu führen
- Todesfälle traten allerdings bisher vor allem bei Patienten auf, die älter waren und/oder bereits zuvor an chronischen Grunderkrankungen litten
1.3 Derzeitige Lage
2. Schutzmaßnahmen
- Die wichtigsten und effektivsten Maßnahmen zum persönlichen Schutz sowie zum Schutz von anderen Personen vor der Ansteckung mit Erregern von Atemwegsinfektionen sind die korrekte Husten- und Nies-Etikette, eine gute Händehygiene und das Abstandhalten von krankheitsverdächtigen Personen
- Zur chemischen Desinfektion sind Mittel mit nachgewiesener Wirksamkeit, mit dem Wirkungsbereich "begrenzt viruzid" (wirksam gegen behüllte Viren), "begrenzt viruzid PLUS" oder "viruzid" anzuwenden
- Wenn eine an einer akuten Atemwegsinfektion erkrankte Person sich im öffentlichen Raum bewegen muss, kann das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (z. B. eines chirurgischen Mundschutzes) durch diese Person sinnvoll sein, um das Risiko einer Ansteckung anderer Personen durch Tröpfchen, welche beim Husten oder Niesen entstehen, zu verringern (Fremdschutz)
- Nach Angaben der WHO kann das Tragen einer Maske in Situationen, in denen dies nicht empfohlen ist, ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen. Das kann dazu führen, dass zentrale Hygienemaßnamen wie eine gute Händehygiene vernachlässigt werden.
3. Maßnahmen bei Verdacht auf Ansteckung
- Meldung an das zuständige Gesundheitsamt bzw. die regional benannten Stellen durch betroffene Personen, wenn Grippesymptome auftreten und Kontakt zu Personen bestand, die sich in sog. Risikogebieten aufgehalten haben oder die zu diesen Personen Kontakt hatten.
Eine Übersicht des Robert-Koch-Instituts der aktuellen Risikogebiete finden Sie hier. - Personen, die den Verdacht haben, an COVID-19 erkrankt zu sein, sei es zu Hause oder in Einrichtungen werden gebeten, zunächst telefonisch zu einem Arzt oder einer Ärztin Kontakt aufzunehmen (und nicht die Praxen, die Ambulanzen oder Notaufnahmen von Kliniken aufzusuchen) um den Verdacht abzuklären und dann gemeinsam mit dem/der Arzt/Ärztin die nächsten Schritte abzuklären. Es geht darum Infektionsketten zu unterbrechen und infizierte Patienten zu isolieren.
Maßnahmen speziell für Pflege und Betreuung:
Allgemeine Maßnahmen
- Einrichtung von separaten Zimmern und Gruppen für den Fall einer
(Verdachts-)Erkrankung bis zur Aufnahme im Krankenhaus - Mund-Nasen-Schutz bei Transport/Verlegung in medizinische Einrichtung, wenn medizinisch vertretbar
- Sicherstellung der verstärkten Beobachtung der Bewohner/innen durch geschultes Personal
- Einrichtungsleitung sollte bei entsprechender Symptomatik (Fieber etc.) der Bewohner/innen das Gesundheitsamt kontaktieren und ärztliche Hilfe einfordern
- Hände-, Flächen-, Wischdesinfektion
- Täglich: Desinfektion der Kontaktflächen des bewohnernahen Bereichs, der Geräte/Medizinprodukte, des Geschirrs sowie der Wäsche
- Schlussdesinfektion: alle Flächen im Bewohnerzimmer entsprechend den Anforderungen an die tägliche Desinfektion
Personalschutz
- Personal mit Symptomen einer Corona-Erkrankung aus der Pflege/Betreuung sofort herausnehmen
- Personal sollte bei entsprechender Symptomatik (Fieber etc.) möglichst schnell ärztliche Hilfe holen
- Information des Zielbereichs/des Rettungsdienstes vor Verlegung eines Infizierten
Personalschutz/Information und Schulung des Personals
- Corona-Symptome im Hinblick auf das Hygienemanagement thematisieren und ggf. Änderungen vornehmen
- Bevorratung für den Ernstfall: Einmalhandschuhe, Mund-Nasen-Schutz, Desinfektionsmittel
4. Derzeitige Risikobewertung laut Robert-Koch-Institut
- Auf globaler Ebene handelt es sich um eine sich sehr dynamisch entwickelnde und ernst zu nehmende Situation. Bei einem Teil der Fälle sind die Krankheitsverläufe schwer, auch tödliche Krankheitsverläufe kommen vor.
- In Deutschland muss mit weiteren Infektionsketten und Ausbrüchen gerechnet werden.
- Viele Eigenschaften des neuartigen Coronavirus COVID-19 sind momentan noch nicht bekannt, zum Beispiel der Zeitraum der höchsten Ansteckungsfähigkeit (Infektiosität), die genaue Zeitdauer, bis nach Ansteckung bei einem Infizierten Symptome erkennbar sind (Inkubationszeit), wie schwer die Krankheit verläuft oder über welchen Zeitraum Erkrankte Viren ausscheiden bzw. noch infektiös sind.
- Aufgrund der globalen Entwicklung besteht die Möglichkeit einer weltweiten Ausbreitung des Virus im Sinne einer Pandemie. Hiervon werden Länder mit geringen Ressourcen im Gesundheitssystem besonders stark betroffen sein. Aber auch in Ländern wie Deutschland könnte dies zu einer hohen Belastung der medizinischen Versorgung führen.
Folgende Maßnahmen werden auf Basis des nationalen Pandemieplans je nach Risikobewertung verfolgt:1) Eindämmungsstrategie ("containment"):
- Einzelne Infektionen so früh wie möglich zu erkennen und die weitere Ausbreitung des Virus dadurch so weit wie möglich zu verhindern.
- Ziel dieser Strategie ist es, Zeit zu gewinnen, um sich bestmöglich vorzubereiten und mehr über die Eigenschaften des Virus zu erfahren, Risikogruppen zu identifizieren, Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete Gruppen vorzubereiten, Behandlungskapazitäten in Kliniken zu erhöhen, antivirale Medikamente und die Impfstoffentwicklung auszuloten.2) Schutz vulnerabler Gruppen ("protection"):
- Falls mehr Fälle in Deutschland auftreten, die nicht mehr auf einen bereits bekannten Fall zurückgeführt werden können, und deutlich würde, dass die Verbreitung auf Dauer nicht zu vermeiden ist, wird die Bekämpfungsstrategie schrittweise angepasst.
- Konzentration auf Personengruppen, die ein erhöhtes Risiko für schwere und tödliche Krankheitsverläufe aufweisen.3) Folgenminderung ("mitigation"):
- Wenn eine anhaltende Mensch-zu-Mensch-Übertragung in der Bevölkerung in Deutschland stattfindet, haben die eingesetzten Schutzmaßnahmen vor allem das Ziel, schwere Krankheitsverläufe zu verhindern und Krankheitsspitzen mit einer Überlastung der Versorgungsstrukturen zu vermeiden.