Gemeinsam für mehr soziale Verantwortung: Die Freiwilligen des Bundesfreiwilligendienstes mit den Bildungsreferent:innen der Caritas Passau, Elisabeth Schachner (vorne rechts) und Fritz Müller (vorne links).Caritas Passau
Soziales Engagement mit Perspektive: Der Bundesfreiwilligendienst bei der Caritas Passau bietet Menschen die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren und persönlich weiterzuentwickeln. Ob in der Seniorenarbeit, in der Behindertenhilfe oder in der Betreuung von Geflüchteten - sie leisten ihren Dienst in den sozialen Einrichtungen der Diözese Passau.
Ein zentraler Bestandteil des Bundesfreiwilligendienstes sind die begleitenden Bildungsseminare. Eine dieser Seminarwochen fand im Jugendhaus Münchham statt. Unter dem Titel "Meine Werte, meine Standpunkte" setzten sich die 24 Freiwilligen gemeinsam mit den Bildungsreferent:innen Elisabeth Schachner und Fritz Müller intensiv damit auseinander, welche Werte ihr Leben prägen - und wie diese ihre Haltung gegenüber anderen beeinflussen, insbesondere gegenüber Menschen am Rande der Gesellschaft.
In Zusammenarbeit mit einer Trainerin für Biografiearbeit, Marianne Holzbauer, konnten sich die Teilnehmenden einen Tag lang intensiv mit eigenen Vorbildern und Lebenswegen auseinandersetzen. Ein zentrales Thema war die "Psychische Erkrankungen und Resilienz" - ein Thema, das von den Freiwilligen selbst vorgeschlagen wurde. "Jugendliche sind aktuell oft psychischen Belastungen ausgesetzt und ihr Interesse an dem Thema ist groß. Auch die Frage, wie wir als Gesellschaft in Zukunft besser miteinander umgehen können, bewegt sie.", erklärt Fritz Müller.
Christian Moritz vom Verein Gemeinsam leben und lernen in Europa e. V. hat die jungen Teilnehmer:innen nachhaltig beeindruckt. Er sprach über seinen schweren Unfall, der ihn das Augenlicht kostete - und darüber, wie er Schritt für Schritt in ein selbstbestimmtes Leben zurückgefunden hat. Auch Christina Hierstetter teilte ihre bewegende Geschichte: den Weg aus einer langjährigen Drogensucht zurück in ein gesundes Leben. "Für uns ist der Austausch der Freiwilligen mit den Gästen und untereinander das Wichtigste", betont Elisabeth Schachner. "Lernen durch Gefühle ist viel wertvoller als reine Informationsvermittlung."
Die Gruppe zeichnet sich durch ihre Vielfalt aus, sei es in Bezug auf Alter, Schulbildung oder Nationalität. "In den BFD Seminaren treffen sich Menschen, die sich sonst nie begegnet wären, geschweige denn Freundschaft geschlossen hätten. Und das ist unendlich wertvoll.", ergänzt Elisabeth Schachner. Das fördert Offenheit, gegenseitiges Verständnis und neue Freundschaften. Der persönliche Gewinn der Teilnehmenden wird immer wieder deutlich. "Anfangs haben mir alle gesagt, dass ich mich durch den Bundesfreiwilligendienst weiterentwickeln und erwachsener werden würde. Ich habe kein Wort geglaubt", erinnert sich Alexander Bachhäubel. Heute sieht er das ganz anders: Zum ersten Mal seit Jahren sei er richtig motiviert, habe ein klares Ziel vor Augen und schaffe vieles eigenständig. Sein nächstes Ziel steht fest - er möchte Heilerziehungspfleger werden. Ohne den BFD, so sagt er, wäre er nie auf diese Idee gekommen.
Der Bundesfreiwilligendienst kann zwischen 6 und 18 Monaten dauern, ist flexibel gestaltbar und steht Menschen aller Altersgruppen offen. Freiwilligen erhalten eine umfassende pädagogische Begleitung und vielfältige Lernangebote. Es ist nicht nur ein Engagement für andere, sondern auch ein Weg zu sich selbst.
Bewerbungen für den BFD können jederzeit per Mail an freiwilligendienst@caritas-passau.de geschickt werden.
Weitere Informationen zum Freiwilligendienst finden Sie hier.