Die Welt von Computer, Smartphone & Co - das ist immer noch für viele Menschen in Deutschland ein undurchdringlicher Dschungel. Millionen Menschen fehlt das Wissen, um sicher mit digitalen Technologien umgehen zu können. Mit dem Projekt "Ich digital" sollen endlich möglichst viele Menschen digital durchblicken. Hier können Erwachsene zwischen 25 und 60 Jahren den sicheren Umgang mit digitalen Technologien lernen. Dr. Susanne Pauser, Vorständin für Personal und Digitales beim Deutschen Caritasverband, ist von der Idee begeistert und hat jetzt die Schirmherrschaft für das bundesweite Projekt der "Stiftung Digitale Chancen", übernommen.
Für Dr. Susanne Pauser ist das Projekt "Ich digital" für die gesamte Gesellschaft von großer Bedeutung: "Wer heutzutage digital nicht fit ist, kann an vielen Bereichen unserer Gesellschaft nicht teilhaben. Das fängt bei der Beantragung von Kindergeld oder der Wohnungssuche über Online-Anbieter an und hört bei der Online-Mitgliedschaft in Sportvereinen nicht auf. Selbst die Terminvereinbarung beim Arzt läuft heute in großem Maß über Online-Buchung. Wer digitale Fähigkeiten nicht beherrscht, ist also von vielen Bereichen ausgeschlossen und kann ggf. seine und ihre Rechte nicht wahrnehmen. Das betrifft insbesondere finanzarme Menschen. Das Projekt fördert digitale Gerechtigkeit, indem wir denen helfen, die bisher vom digitalen Fortschritt abgehängt wurden. Diesen Ansatz unterstütze ich gerne."
Ich digital - Die Projektidee
Das von Google.org geförderte Projekt "Ich digital" der Stiftung Digitale Chancen, soll die Angst vor der digitalen Welt nehmen. Und das geht so: "Ich digital" bildet haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter_innen in sozialen Einrichtungen, aber auch in Bibliotheken oder Stadtteilzentren zu Digital-Trainer_innen aus. Sie werden gezielt darauf vorbereitet, in ihren eigenen Einrichtungen selbst Kurse anbieten zu können, um Menschen mit geringer Digitalkompetenz zu schulen. Es geht darum, vor allem benachteiligte Menschen im Umgang mit Laptop und Co. zu schulen und so ihre digitale Ausgrenzung zu reduzieren. Die Stiftung Digitale Chancen engagiert sich seit über 20 Jahren für digitale Teilhabe und Chancengleichheit, um allen Menschen Zugang zu digitalen Kompetenzen zu ermöglichen und digitale Ausgrenzung zu reduzieren.
Digitale Kompetenz für alle
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass digitale Kompetenz in erster Linie wohlstandsabhängig ist. Nur 41% der Menschen aus einkommensschwachen Haushalten verfügen demnach über grundlegende digitale Kompetenzen, während es in einkommensstarken Haushalten 70 % sind. Dieser Unterschied zeigt deutlich die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich und die Tatsache, dass die digitale Kompetenz zunehmend von den Einkommensverhältnissen abhängt. Aber auch das Bildungsniveau ist entscheidend. Der Unterschied in den digitalen Kompetenzen zwischen Menschen mit niedrigem und hohem Bildungsniveau ist nach wie vor groß.
Dazu Dr. Susanne Pauser: "Mit dem Projekt sollen benachteiligte Menschen erreicht werden, um sich selbstbewusster und kompetenter in der digitalen Welt bewegen zu können. Denn digitale Kompetenzen sind in der heutigen Gesellschaft existenziell. Auch in der Arbeitswelt, in Unternehmen und öffentliche Verwaltungen setzen Arbeitgeber verstärkt auf digitale Arbeitsweisen. Wer hier nicht mithalten kann, fliegt aus dem System. Digitale Kompetenzen werden für die soziale und berufliche Integration immer entscheidender. Die Erfahrung von Selbstwirksamkeit ist auch ein wichtiger Schritt, Armut zu überwinden."
Mitmach-Aufruf an soziale Einrichtungen
Um das Projekt weiter auszubauen, sucht die Stiftung Digitale Chancen engagierte Einrichtungen, die "Ich digital" vor Ort umsetzen und Schulungen anbieten möchten. Die Teilnahme am Projekt ist kostenlos. Die Einrichtungen erhalten eine Aufwandsentschädigung. Mehr Infos unter: Mitmachen! - Ich digital
Kontakt:
Nils Jochimsen - Projektleitung, E-Mail: njochimsen@digitale-chancen.de