Begleitet von ihrer Lehrkraft Tanja Stich erkundeten sie nicht nur die kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten der sächsischen Metropole, sondern tauchten auch in die pädagogische und soziale Landschaft der Stadt ein.
Die Reise, die sich aus einer gemeinschaftlichen Wahl der Studierenden ergab, hatte neben dem Kennenlernen neuer Konzepte und Strukturen auch einen inklusiven Fokus: Um die Barrierefreiheit im urbanen Raum aus eigener Erfahrung zu bewerten, führte die Gruppe einen Rollstuhl mit sich und stellte schnell fest, dass sich Leipzig für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nur bedingt barrierefrei zeigt.
Einblicke in soziale Einrichtungen - von der inklusiven Kita bis zur Drogenberatung
Im Mittelpunkt der Reise standen Hospitationen in vier verschiedenen sozialen Einrichtungen, die den angehenden Erzieherinnen und Erziehern wertvolle Eindrücke vermittelten.
Im Fröbel-Integrations- und Bauernhofkindergarten Mölkau erhielten die Studierenden spannende Einblicke in ein Konzept, das Naturerfahrungen und tiergestützte Pädagogik in den Kita-Alltag integriert. Kinder kümmern sich dort gemeinsam mit Fachkräften um Tiere, darunter auch solche mit Handicaps, wie eine Ziege mit drei Beinen oder ein einohriges Kaninchen. Auch die pädagogische Begleitung in englischer Sprache durch eine native Speakerin beeindruckte die angehenden Fachkräfte.
Ein weiteres Hospitationsziel war die Mutter-Vater-Kind-Einrichtung "Lebensweg" der Diakonie Leipzig. Dort berichtete eine junge Mutter eindrucksvoll über ihre Erfahrungen, die sie in der betreuten Wohnform gesammelt hat und wie sie durch die Unterstützung der Einrichtung ihren Weg in die Eigenständigkeit gefunden hat.
Von einer ganz anderen, aber nicht minder relevanten Thematik erfuhren die Studierenden in der Jugenddrogenberatungsstelle K(L)ICK der Diakonie. Die Fachkräfte dort gaben Einblicke in die aktuelle Drogen- und Mediensuchtproblematik junger Menschen in Leipzig. Besonders überraschend war für die Besucher die Aussage, dass Mediensucht oft weniger eine Krankheit als vielmehr ein Erziehungsproblem sei, das durch eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern meist gut in den Griff zu bekommen sei.
Auch die Leipzig International School gewährte den Studierenden spannende Einblicke. Die private Bildungseinrichtung setzt auf ein durchgängig zweisprachiges Konzept und legt den Grundstein für eine internationale akademische Laufbahn ihrer Schüler:innen.
Kulturelle Entdeckungen und Großstadtleben
Neben den Hospitationen nutzten die Studierenden die Gelegenheit, die Stadt Leipzig mit ihrem historischen Erbe und kulturellen Angeboten zu erkunden. Bereits zur Ankunft gab es eine Stadtführung, die einen Überblick über Leipzigs bedeutende Rolle als Musik-, Handels- und Universitätsstadt bot. Ein Besuch der Universität Leipzig, die bereits 1409 gegründet wurde und Persönlichkeiten wie Goethe oder Leibniz hervorbrachte, verdeutlichte den hohen Stellenwert von Wissenschaft und Bildung in der Stadt.
Von der Aussichtsplattform des Panorama-Towers genossen die Reisenden einen beeindruckenden Blick über die Stadt, bevor sie auf eigene Faust die verwinkelten Gassen der historischen Innenstadt erkundeten. Besonders bemerkenswert war die Herausforderung, sich im Großstadtverkehr zurechtzufinden - insbesondere die Straßenbahnen und Radwege Leipzigs erwiesen sich als ungewohnte Hürden für die Teilnehmer aus der beschaulichen Bayerwaldregion.
Leipzig hinterlässt bleibende Eindrücke
Am Ende der dreitägigen Reise kehrte die Gruppe voller neuer Erfahrungen zurück nach Niederbayern. Die Kombination aus fachlichem Austausch und kulturellen Erlebnissen machte die Exkursion zu einem vollen Erfolg. "Leipzig hat einen ganz eigenen Charme und vereint Geschichte, Innovation und Weltoffenheit auf beeindruckende Weise", lautete das Fazit der Studierenden.
Und so schließt sich der Kreis mit Goethes Worten, die die Gruppe zu Beginn der Reise zu hören bekam: "Mein Leipzig lob ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute!"