"Ohne tragfähige Innovationspartnerschaften wird es einer neuen Bundesregierung nicht gelingen, die Herausforderungen zu bewältigen, denen sich Deutschland innen- und außenpolitisch gegenübersieht."
"Ohne tragfähige Innovationspartnerschaften wird es einer neuen Bundesregierung nicht gelingen, die Herausforderungen zu bewältigen, denen sich Deutschland innen- und außenpolitisch gegenübersieht. Das betrifft wissenschaftlich-technische ebenso wie soziale Innovationen. Krisenresilienz setzt Investitionen im Sozialen unabweisbar voraus", betont Eva Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes und warnt davor, im Schlussspurt der Koalitionsverhandlungen denen Gehör zu schenken, die Panik schüren. "Im Angesicht einer irrlichternden US-amerikanischen Politik braucht eine deutsche Bundesregierung kühlen Kopf, Mut und Empathiefähigkeit."
Krisenresilienz in der äußeren, inneren und sozialen Sicherheit
"In den Ergebnissen der Koa-Arbeitsgruppen ist Investitionsbereitschaft ins Soziale bislang verstreut erkennbar. Wenn jetzt die Spitzenverhandler von Union und SPD die Zwischenergebnisse zusammenführen, dürfen diese Impulse nicht weggekürzt werden. Wir brauchen Krisenresilienz in allen Bereichen - der äußeren, inneren und sozialen Sicherheit", so Welskop-Deffaa.
Konkretes Beispiel: Rund 1,2 Milliarden Euro sollen nach jetzigem Planungsstand der KoalitionsAGs für die energetische Sanierung und Digitalisierung von Krankenhäusern und in der Pflegeinfrastruktur eingeplant werden, weitere 500 Millionen für Resilienzmaßnahmen ausgewählter Krankenhäuser. "Solch ein sektoraler Ansatz springt zu kurz. Eine cyberangriffssichere digitale Infrastruktur brauchen wir auch für die Kommunikation zwischen Kommunen und sozialen Dienstleistern, Hitzeschutz auch für Kitas und Beratungszentren, Resilienzmaßnahmen in allen Krankenhäusern", so die Präsidentin. "Auch für die Einrichtungen der Behindertenhilfe brauchen wir neben W-LAN eine funktionsfähige Digitalanbindung nicht zuletzt zur Unterstützung der gesundheitlichen Versorgung mobilitätseingeschränkter Menschen. Wir brauchen einen Digitalpakt für die sozialen Dienste und Einrichtungen, der auch im Krisenfall Erreichbarkeit sichert und die Vernetzung zwischen öffentlicher und freier Wohlfahrtspflege gewährleistet. Die Corona-Erfahrungen haben das überdeutlich gemacht."
Gesellschaftsdienst - freiwillig mit verbindlicher Beratung
Welskop-Deffaa ergänzt: "Ein allgemeiner freiwilliger Gesellschaftsdienst, der verbunden mit einer verbindlichen Beratung alle Schülerinnen und Schüler anspricht, ist eine wichtige Maßnahme der Resilienzstärkung. Wenn es für junge Menschen normal wird, am Ende der Schulzeit entweder einen freiwilligen Wehrdienst, ein Dienstjahr im Zivil- und Bevölkerungsschutz oder den klassischen Freiwilligendienst (FSJ) zum Beispiel in einem Altenheim zu leisten, werden sich rasch die Zahlen der Wehrdienstleistenden verdoppeln. Und es steigt das Vertrauen, mit dem eigenen Engagement und dem eigenen Einsatz einen Unterschied machen zu können. An der Ausstattung der Einsatzorte - von der Kaserne bis zum Krankentransportdienst - darf dann allerdings nicht gespart werden."