Denn ihr Engagement hat einen hohen Wert, ist Ausdruck christlicher Nächstenliebe und der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält. Oft sieht man sie nicht - oder nicht genug. Deshalb sagte die Caritas am Samstag, 25. November, beim "Tag der Ehrenamtlichen" in Passau "Danke".
Wertschätzung für freiwilliges Engagement - Bischof Dr. Stefan Oster (SDB) feiert mit 400 Ehrenamtlichen Gottesdienst und würdigt ihren Einsatz
Rund 400 Ehrenamtliche aus dem ganzen Bistum feierten gemeinsam mit Bischof Dr. Stefan Oster Gottesdienst im Stephansdom und trafen sich anschließend zu Begegnung und Gesprächen im Festsaal St. Valentin. Viel Wertschätzung und Dank haben die freiwilligen Mitarbeiter der Caritas erhalten, zu dem die Abteilung Gemeindecaritas eingeladen hatte.
"Sie sind die Menschen vor Ort, die anderen, den Nächsten, zur Seite stehen. Sie sind Ansprechpartner für ihre Anliegen, Sorgen und Nöte. Sie sind das Gesicht der Caritas und damit auch der Kirche", sagte der Bischöfliche Beauftragte, Diakon Konrad Niederländer, zu Beginn des Gottesdienstes, den Bischof Oster mit ihm, Generalvikar Dr. Klaus Metzl, Domdekan Michael Bär und Diakon Dr. Christoph Kochmann zelebrierte. "Wir wollen Ihnen danken und "Vergelt's Gott" sagen", betonte Niederländer. Die Ehrenamtlichen müssten manchmal auch den Kopf hinhalten bei Problemen und Ärger. Sie seien im Namen Gottes, im Auftrag Jesu unterwegs.
Caritas bedeute Liebe und Barmherzigkeit, sagte der Bischof, der die Ehrenamtlichen durch den Tag begleitete. Sie dienten der Kirche in besonderer Weise. Sie setzten mit ihrem unentgeltlichen Dienst einen besonderen Akzent. Es sei der Kern, der Caritas und Christen ausmacht. Er würdigte die Ehrenamtlichen dafür, dass sie die Not anderer lindern, helfen, hinausgehen zu den Menschen und das Gesicht der Caritas und Kirche von Passau sind.
Viele Ehrenamtlichen machten ihren caritativen Dienst, "weil sie dankbar sind und sich getragen fühlen von Familie und Freunden", sagte Oster in seiner Predigt, bei der er mit dem Mikrofon in den Mittelgang des Doms kam und vor die Gläubigen trat. Wenn es einem gut geht, könne man leichter anderen gut sein. Beziehungen würden aber nicht automatisch gelingen. Sie seien zerbrechlich. Es seien endliche Beziehungen, die nicht immer funktionieren. Er rief auf, in eine persönliche Beziehung mit Jesus zu kommen. Dies sei die "tragendste" Beziehung. Anhand einer Geschichte über einen Mitbruder, der in China wirkt, zeigte er auf, wie diese gelingt und stärkt. Es gelte, die Beziehung zu Jesus wachsen zu lassen und ihn als tragenden Grund im Leben kennen zu lernen. Dies ermögliche, um Jesu Willen den Menschen, denen man im Ehrenamt diene, beim Sprachunterricht, in der Tafel oder in Gremien, Gutes zu tun. Man solle sagen können, für Jesus ehrenamtlich tätig zu sein und nicht nur, weil man gelobt werde und viel zurückbekomme.
In Fürbitten baten die Gottesdienstbesucher für Mitarbeiter, Mitglieder, Kinder, Ehrenamtliche, Verstorbene und Notleidende, dass sie diese nie vergessen, sich mit ihnen solidarisieren und für sie einstehen. Teilnehmer brachten Symbole an den Altar, ein Kreuz und Rosen, um an die heilige Elisabeth zu erinnern, die sich um Arme kümmerte, sowie Schalen mit Hostien und einen Kelch, als Zeichen für die Mühen und die Gemeinschaft mit Christus.
Beim anschließenden Empfang und gemeinsamen Essen in St. Valentin mischten sich Bischof Oster, Generalvikar Klaus Metzl, Diakon Niederländer und Caritas-Direktor Michael Endres unter die Ehrenamtlichen. Für Diözesan-Caritasdirektor Michael Endres war der Tag ein Beitrag, das Ehrenamt wertzuschätzen. Denn "für die Caritas, für die Kirche, vor allem aber für unsere Mitmenschen" werde ein wert-voller Dienst geleistet.
Caritasvorstand Niederländer stellte die Organisatoren vor, die Abteilung Gemeindecaritas mit Leiterin Ingrid Aldozo-Entholzer und ihre Regionalstellen mit Anna Gradl aus Regen, Brigitte Eichinger aus Osterhofen, Margarete Aigner in Freyung-Grafenau, Diakon Mario Unterhuber in Pfarrkirchen und Simbach sowie Agnes Stefenelli in Pocking. Anliegen sei, Caritas und Pastoral zusammenzuführen. Er freute sich, dass der Tag so viel Anklang fand und Bischof Oster große Wertschätzung für die Ehrenamtlichen zeigte.
3.000 Caritas-Ehrenamtlichen leisteten 80.000 Stunden unbezahlte Arbeit im Wert von rund 700.000 Euro
Mit dem Ehrenamts-Tag wolle man "Danke" für die vielen Stunden sagen, die Freiwillige vor Ort leisten, sagte Aldozo-Entholzer. Vieles davon geschehe im Stillen. Die 3.000 Caritas-Ehrenamtlichen leisteten 80.000 Stunden unbezahlte Arbeit. Dies bedeute eine Wertschöpfung von rund 700.000 Euro, wenn man sie nach dem Mindestlohn bezahlen müsste. Sie ermöglichten den Bedürftigen, positive Glaubenserfahrungen zu machen. Caritas sei gelebte Nächstenliebe.
"Charismen der Caritas"
"Charismen der Caritas" waren an Ständen zu erleben. Der Helferkreises Salzweg informierte über seine Flüchtlings-WG, die Manuela Kilian, Valerie Kranixfeld und Thomas Weggartner betreuen. Zu den gelungenen Projekten zählten auch die "Hutthurmer Tafel" unter der Regie von Pfarrer Herbert Oberneder, die Nachbarschaftshilfe Mauth und die Sammler. Margarethe Aigner und Emilia Hermann informierten über Initiativen von "Young Caritas" in Waldkirchen. Konrad Haberger führte durch die Wanderausstellung "Gott liebt die Fremden". Weitere Einblicke in die vielfältige Arbeit der Caritas-Ehrenamtlichen gab Beate Heindl mit einer Bilderpräsentation.
"Wir sehen es als Ehre, dass unser Ehrenamt gewürdigt wird", fanden Maria Stangl und Rosi Firla aus Grafenau. Sie entdecke, "wie schön es ist, eingeladen zu sein", erzählte Beate Bloier aus Grafenau. Auch Waltraud Schropp aus Straßkirchen fand es eine "gute Sache" und genoss es, andere Ehrenamtliche kennenzulernen. "Es ist sehr schön, dass für die Ehrenamtlichen etwas gemacht wird. Es tut gut", sagte Angelika Mückl aus Salzweg. "Der Tag ist für mich ein kleines Dankeschön, nicht nur für mich selbst, auch für alle Arbeit an den Menschen", freute sich Josef Fisch aus Hauzenberg.
Theresia Wildfeuer
Neben ein paar Eindrücken in unserer untenstehenden Bildergalerie
hier der Link zum Podcastbeitrag des Bistums Passau