Passau (can.) Alten Menschen mit Respekt und Liebe begegnen. Sie liebevoll pflegen und begleiten. Dafür machen sich die bayerischen Bischöfe gemeinsam mit der Evangelischen Landeskirche stark. Gemeinsam fordern sie mehr Geld, mehr Zeit und mehr Personal für die Pflege.
Diakonie und Caritas treten für eine am christlichen Menschenbild orientierte, liebevolle und den Menschen zugewandte, Pflege ein. Am Freitag, 16. Oktober, machte der "Pflegetruck" Station in Passau.
Bischof Dr. Stefan Oster SDB betonte: Wie eine Gesellschaft mit Pflegebedürftigen umgehe zeige den ethisch moralischen Zustand einer Gesellschaft. Alte und kranke Menschen dürften nicht an den Rand geschoben werden. Es müssten Zeit, Personal und auch Geld für eine menschengerechte Pflege aufgewendet werden.
"Pflegebedürftige haben ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft". Seniorenheime und ambulante Dienste müssen für diese Menschen "den Himmel offen halten".
Dekan Dr. Wolfgang Bub, Evangelisch-Lutherischer Dekanatsbezirk Passau, unterstrich: Es gäbe noch keine zukunftssichere gesetzliche und finanzielle Grundlage für die Pflege von morgen. "Auch die Gesetzesänderungen und Ergänzungen haben dies nicht bewirkt." Sowohl ambulant als auch stationär, brauche man eine verbesserte personelle Ausstattung. Dekan Bub forderte weiter: "Die gleiche Pflege muss für alle Menschen unabhängig von der Größe des eigenen Geldbeutels ermöglicht werden."
Der Bischöflich Beauftragte im Caritasvorstand, Dr. Michael Bär, wies darauf hin, dass junge Leute sich verstärkt für diesen Berufszweig interessieren sollten und möglichst einen Pflegeberuf ergreifen. Auch das sei gemeinsames Anliegen der katholischen und evangelischen Kirche.
Dr. Wolfgang Kues, Caritasdirektor und Vorstand, forderte für das Pflegepersonal Arbeitsbedingungen, "die menschliche Zuwendung möglich machen". Pflege, so der Caritasdirektor, können nicht im Minutentakt erledigt und dokumentiert werden." Es müssten endlich Rahmenbedingungen für die Pflege geschaffen werden, "die die Würde der betreuten Menschen in den Mittelpunkt stellen".
Birgit Haserer vom Caritas Landesverband sprach am Pflegetruck mit dem Passauer Bürgermeister Urban Mangold, stv. Landrat Raimund Kneidinger sowie dem Landtagsabgeordnete Bernhard Roos über die Lage im Pflegebereich und über Maßnahmen.
Informationen über Seniorenheime und die ambulanten Altenhilfe brachten Sabine Aschenbrenner, Abteilungsleitung Soziale Dienste der Diakonie, die Caritas-Abteilungsleiterin Altenhilfe, Heidi Brem, und Ursula Sendlinger für die Ambulante Altenhilfe sowie Ralph Schmieg, Geschäftsführer Kreiscaritasverband Passau-Land, und Josef Bauer vom Kreiscaritasverband Freyung-Grafenau, ein.
Im Mittelpunkt der Aktion steht die Forderung: "Wir brauchen mehr Geld, mehr Zeit und mehr Personal". Sonst sei eine liebevolle Pflege, "wie wir sie uns vorstellen und sie uns auch für uns selbst wünschen, nicht möglich", betonen Caritas und Diakonie. Insbesondere die Leistungen, die Pflege menschlich machen würden, seien selten refinanziert. Dazu gehört etwa ein gemeinsames Gebet oder einfach nur der kurze Plausch über Ereignisse des Tages.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Caritas und Diakonie, wie etwa Christian Schacherbauer vom Caritas-Altenheim Mariahilf, stehen mit dem Mädchenwerk Zwiesel auch am Samstag, 17. Oktober, in Passau am Truck für Gespräche zur Verfügung. Nächste Station im Bistum Passau ist am 23./24. Oktober in Grafenau. Siehe auch www.liebevolle-pflege.de
BU: Soviel Zeit braucht gute Pflege - spielerisch konnte man im Pflegetruck Informationen erhalten:
Passauer Bürgermeister Urban Mangold, Dekan Dr. Wolfgang Bub, Evangelisch-Lutherischer Dekanatsbezirk Passau, Bischof Dr. Stefan Oster, Bernhard Roos Landtagsabgeordneter, Caritasdirektor Dr. Wolfgang Kues, stv. Landrat Raimund Kneidinger, Dr. Michael Bär Bischöflich Beauftragter für die Caritas